Umbau: Barrierefrei und komfortabel wohnenSeite 4
Einleitung
Juli 2020
Licht an! nach oben
Egal ob im Außenbereich Flur, Treppenhäusern oder auch auf dem nächtlichen Weg ins Badezimmer – sind Räume und Wege schlecht ausgeleuchtet, steigt das Risiko zu stolpern oder zu stürzen. Abhilfe schafft eine automatisierte Beleuchtung mit Bewegungsmeldern. Sie schalten das Licht sofort ein, wenn eine Bewegung registriert wird, und sorgen so für Orientierung ab dem ersten Schritt. Ebenso wichtig: eine helle und nicht blendende Beleuchtung. Kleine Steckdosenleuchten oder andere Lichtorientierungssysteme für den Weg vom Schlafzimmer zum WC sind sinnvoll.
Keine Angst vor Smart Home nach oben
Die Smart-Home-Technologie kann besonders für Menschen in fortgeschrittenem Alter mit Bewegungseinschränkungen eine große Erleichterung bedeuten. Das Smart Home vereinfacht viele Abläufe im Haushalt, die bisher manuell verrichtet werden mussten. Rollläden beispielsweise lassen sich heute nicht nur per Knopfdruck öffnen oder schließen, sondern ebenfalls auf Zuruf. Noch bequemer geht es, wenn der Sonnenschutz in ein Smart-Home-System eingebunden ist. Aber auch das Licht oder die Kaffeemaschine lassen sich per Smartphone steuern. Ist allerdings das Sehvermögen eingeschränkt, lässt sich diese Technik umso schwerer bedienen – immerhin braucht man üblicherweise spezielle Smartphone-Apps und die sind nicht immer optisch barrierefrei. Hier besteht die Möglichkeit, bestimmte Funktionen per Sprachbefehl zu steuern. Wer sein Haus in Zukunft barrierefrei nutzen möchte, kann darüber nachdenken, es für eine Automation vorzubereiten und es beispielsweise mit LAN-Kabeln zu versehen oder in ein Bus-System zu investieren, das notwendig ist, um verschiedene technische Geräte und Steuerungseinheiten miteinander zu verbinden.
Rauchmelder mit Ton- und Lichtsignal nach oben
Rauchmelder gibt es nicht nur mit schrillen Warntönen, sondern auch mit zusätzlichem Lichtsignal. Damit werden auch Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen auf den Alarm aufmerksam. Empfehlenswert sind vernetzte Systeme, bei denen der Alarm eines Rauchmelders auch auf alle anderen im Haus installierten Melder übertragen wird. Sie sorgen dafür, dass ein Brand im Keller auch im Schlafzimmer sofort angezeigt wird und nicht unentdeckt bleibt.
Rat und Hilfe nach oben
Möglichkeiten, eine Wohnung altersgemäß anzupassen, gibt es viele: Planen Sie zunächst genau, was nötig ist und wie es sich umsetzen lässt. Die Landesverbände im Verband Wohneigentum beraten zum Thema „Wohnen im Alter“ und geben hilfreiche Tipps. Darüber hinaus beraten Sie Mitarbeiter der Kommunen (Wohnberatungsstelle, Sozial- und Wohnungsamt), kirchliche und freie Wohlfahrtsverbände, Handwerkskammer und Pflegedienste sowie Seniorenbüros. Einen Überblick sowie Adressen, Informationen und Checklisten bietet die Seite der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung (www.wohnungsanpassung-bag.de). Hilfestellung zu Fragen des barrierefreien Umbaus von Wohnungen oder Häusern bieten Wohnberatungsstellen. Diese und weitere Informationen finden Sie bei dem Hamburger Verein Barrierefrei Leben unter www.online-wohn-beratung.de. Zudem kann es sinnvoll sein,Ihren Arzt/Ihre Ärztin in die Umbaupläne mit einzubeziehen, denn er/sie kann Hinweise geben, wie sich der Gesundheitszustand in Zukunft entwickeln könnte. Einzelne Länderarchitektenkammern, etwa die Architektenkammer Niedersachsen und Bayern, haben zusätzliche Beratungsstellen zum barrierefreien Bauen eingerichtet (www.bak.de/bauherr).
Finanzielle Förderung nach oben
Bei der Finanzierung von Umbauten unterstützt die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit zinsgünstigen Krediten und attraktiven Zuschüssen (mehr unter www.kfw.de, kostenfreie Servicenummer 0800 5399002). Zusätzlich fördern auch die Bundesländer (Recherche unter www.baufoerderer.de).
Wichtig: Bauherren sollten sich vor einer Maßnahme über Fördermöglichkeiten erkundigen. Übrigens: Wer pflegebedürftig ist, kann von der Pflegekasse bis zu 4.000 Euro für notwendige Umbaumaßnahmen bekommen.