Bachlauf selber bauen

Einleitung

Mai 2018 Wer einen Gartenteich besitzt, plant oft schon bald eine Erweiterung. Was liegt da näher, als den Teich mit einem Bachlauf und einem plätschernden Wasserfall zu ergänzen? Rasch wird daraus eine kleine, erholsame Wasserlandschaft.

Eindrucksvoll sind die Vorbilder aus der Natur, reizvolle Wildbäche, die in alpinen Tälern rauschen. Grundstücke am Hang verfügen über natürliches Gefälle. Wenn der Garten eben ist, genügt es schon, eine Anhöhe von 50–100 cm zu errichten, damit ein Bach oder Wasserfall fließen kann. Ein unterirdisch verlegter Schlauch, eine Auffangschale (z. B. ein Gartenteich) und eine Umlaufpumpe darin sorgen für den Wasserkreislauf.

Bachbett erstellen nach oben

Ein geschwungener flacher Bachlauf.

Als Mindestlänge für einen Bach gilt 2,5–3 m, doch gerne darf er länger sein. Profigärtner bauen flache Bachläufe am laufenden Meter nach einem ganz einfachen Verfahren: Zunächst einen geschwungenen Graben 30–50 cm tief ausschaufeln und mit ca. 1–1,20 m breiter Folie auslegen. Wichtig: Leiten Sie die Folie am Rand steil nach oben und nicht in die Erde, sonst saugt diese über den „Kapillareffekt“ Wasser heraus. Um ganz sicherzugehen, schaufeln Sie neben dem erhöhten Bachrand einen weiteren flachen Graben, legen die Folie über den Bachrand hinaus bis über die andere Seite des Grabens. Den füllen Sie mit Kies: Er hält die Folie am Platz und kaschiert sie gleichzeitig. Abschließend gestalten Sie den Bach mit feuchtigkeitsliebenden Uferpflanzen oder, in größeren durchflossenen Mulden, mit Sumpfvegetation. Für steile Hänge gibt es im Handel vorgefertigte Teile zum Bau von Bachläufen und Wasserfällen, die man in Windeseile und meist ohne Schwierigkeiten zusammenfügen kann. Sogar vormodellierte Wasserfälle mit Pflanznischen aus einem Stück und mit Wasseranschluss aus Kunststoff (GFK) werden angeboten.

Die richtige Teichfolie nach oben

Follienteile dauerhaft verschweißen.

Eine Teichfolie von 0,5–0,8 mm Dicke aus PVC oder der schmiegsameren EPDM-Folie aus umweltfreundlichem Kunstkautschuk dichtet den Bach nach unten ab. Auf steinigem Untergrund beugen eine Sandschicht im Bachbett oder das Auslegen mit einem weichen Geo-Vlies möglichen Verletzungen vor. Kaufen Sie die Teichfolie in passenden Maßen von der Rolle oder fertig abgemessen in entsprechend großen Stücken. Messen Sie die Folie dabei breit genug ab, rechnen Sie an beiden Rändern mit jeweils 30 cm Überstand.

Damit der Bachlauf nicht undicht wird, müssen Sie die Folie an Schnittstellen dauerhaft verschweißen. Legen Sie die Bahnen dazu auf ebenem Untergrund 4–6 cm überlappend aus und tragen Sie am Rand mit einem Flachpinsel beidseitig einen Teichfolienkleber auf. Wie beim Flicken eines Fahrradschlauchs werden die Ränder danach kräftig angedrückt. So machen es die Profis: Sehr sicher und dauerhaft ist das Verschweißen der Bahnen mit einem elektrischen Lötstab oder Heissluftfön. Dann kann die Folie in einem Stück im Bachlauf verlegt werden.

Dekorative Wasserquelle nach oben

Eine Amphore als Bachquelle ist für ­kurze Bachläufe geeignet.

Besonders auf kleinen Grundstücken bieten sich als Wasserauslass Quellsteine oder attraktive Amphoren an. Modern wirken „Quellen“ aus Edelstahl oder Aluminium, die aus einem Steinblock hervorschauen. Im Gartencenter finden Sie ein großes Sortiment inklusive Anschluss und Spiralschlauch. Vermeiden Sie enge und lange Leitungen (PVC-Rohr oder Spiralschlauch sind unsichtbar im Erdreich verlegt): Sie verursachen Reibungsverluste, die den Wasserdruck mindern.

Etwas Technik nach oben

Damit der Kreislauf zwischen „Quelle“, Bach und Wasserfall funktioniert, braucht man eine Druckpumpe im Teich. Für kleinere Bachläufe reichen elektrische Unterwasser-Druckpumpen aus, die nicht viel mehr als 60–70 Watt aufnehmen. Sie sind preisgünstig in der Anschaffung und leise im Betrieb. Je größer der Höhenunterschied und je breiter der Bach, desto stärker muss die Pumpe sein. Damit genügend Wasser rauscht, sollten für Bachläufe ab 5.000 Liter/Stunde fließen.

Im Design erinnern moderne Pumpen der führenden Hersteller eher an Ufos als an die gewohnte Technik. Geringer Stromverbrauch, Dauerbetrieb und integrierte Vorfilter sind selbstverständlich, sodass die Pumpen mit den üblichen Verschmutzungen problemlos fertig werden.

Wichtig: Wasserfilter nach oben

Bachläufe heizen sich aufgrund der geringen Wassertiefe schneller auf als Teiche. Das fördert Algenwachstum. Doch nur klares Wasser ist ein Genuss. Deshalb lohnt es, von Anfang an einen Feinfilter für die ganze Anlage mit mechanischer und biologischer Klärung anzuschließen. Die beste Klärung bringt eine zusätzliche Lampe, die mit UV-Licht Bakterien, Keime und Schwebealgen abtötet und verklumpt. Über die Filteranlage lassen sich die Reste zuverlässig entfernen.

Mit einer wetterfesten Schaltuhr regeln Sie, wann der Bachlauf murmeln und der Wasserfall plätschern darf. Nämlich dann, wenn sich die Familie im Garten aufhält und die Geräuschkulisse als angenehm empfunden wird.

Alternativ können Sie ein natürliches Filterbecken anlegen. Wie das geht, lesen Sie unter Regenwasser für den Gartenteich.

Buch-Tipp nach oben

Miniteiche & Wasserspiele: Gestalten - Bepflanzen - Pflegen

Siegfried Stein
„Miniteiche & Wasserspiele“, 12,99 Euro, BLV-Verlag München, ISBN 978-3-8354-1569-0

„Miniteiche und Wasserspiele“ vermittelt das nötige Basiswissen zum Gestalten, Bepflanzen und Pflegen von Wassergärten. Mit Schritt- für- Schritt Anleitungen und zwölf Gestaltungsvorschlägen: von der Schale bis zum Seerosenteich.

  • Licht- und Schattenspiel: Sonnenschutz rund ums Haus
  • Bauen: Platz ist in der kleinsten Hütte