Herbst-Check:
Das Haus wird winterfestSeite 3
Einleitung
Oktober 2017
Blick in den Heizungskeller nach oben
Ständig wechselnde Betriebszustände, hohe Temperaturen, permanenter Druck: Kaum ein anderes Gerät im Eigenheim wird so stark beansprucht wie die Heizungsanlage. In kalten Wintern sind Kessel, Umwälzpumpe und Rohrleitungen bis zu 1.800 Stunden in Aktion. Diese Dauerbelastung bleibt nicht ohne Folgen für Elektronik und Material. Für einen Heizungscheck ist es noch nicht zu spät. Jetzt wird die volle Heizleistung benötigt, also heißt es: Heizungsdruck prüfen, Heizkörper entlüften, Heizkessel reinigen. Die fachgerechte Wartung einer Heizung bezieht alle Heizungsteile wie Heizkessel, Heizungspumpe, Ventile, Thermostate und Heizkörper mit ein. Das Geld ist gut investiert, denn wenn die Heizung optimal eingestellt ist, verbraucht sie weniger Brennstoff.
Richtig heizen! nach oben
Die wichtigste Regel im Winter lautet: richtig heizen! Das heißt, ausreichend heizen. Energiesparen ist zwar sinnvoll und richtig, darf aber nicht zu Schäden am Haus führen. Fachleute raten, Wohnräume mit mindestens 20 °C zu beheizen. Hierfür ist es ausreichend, die Heizthermostate bis maximal Stufe drei aufzudrehen. Im Badezimmer sind 23 °C angenehm, dafür kommen Küche und Schlafzimmer ohne Komfortverlust meist mit 18 °C aus. Um die Heizenergie optimal zu nutzen, muss sich die erwärmte Luft gut verteilen können. Möbel oder Vorhänge vor den Heizkörpern verhindern die Zirkulation und führen zu Wärmestaus.
Grundverkehrt ist es, die Heizung in einzelnen Räumen oder gar im ganzen Haus nachts abzustellen. Dann sinkt die Temperatur stark ab und es kann zu Kondensfeuchtigkeit auf Außenbauteilen und in der Folge zu Schimmelbildung kommen. Selbst Lüften ist unentbehrlich im Winter. Auch an extrem eisigen Tagen muss Frischluft ins Haus, damit alte, feuchte Luft entweichen kann. Statt Dauerlüften mit gekipptem Fenster, empfehlen Fachleute mehrmals täglich Stoßlüften. Und zwar immer fünf bis zehn Minuten lang, am besten auf Durchzug. Das entsorgt die Feuchtigkeit und optimiert die Energieausbeute, denn nur frische, trockene Luft erwärmt sich schnell. Bleibt die warme, nasse Luft dagegen im Haus, bilden sich feuchte Stellen. Schimmel ist auch hier die regelmäßige Folge. Aber auch das Dauerlüften bei gekipptem Fenster kann zur Schimmelbildung führen, denn es gibt keinen Luftaustausch. Stattdessen kühlen die Leibungsflächen am Fenster stark aus. Und an den kalten Stellen kann sich dann wiederum Schimmel bilden.
Nicht nur den Heizungskeller sollten Hausbesitzer unter die Lupe nehme, sondern auch die übrigen Kellerräume. Häufig steht in der Waschküche ganzjährig das Fenster auf, damit Feuchtigkeit und Dunstschwaden abziehen können. Sinkt die Temperatur nämlich unter den Gefrierpunkt, können Wasserrohre platzen. Ist die Wasserleitung oder ein Heizungsrohr doch einmal eingefroren, dann sollten es die Hausherren unbedingt vom Profi auftauen lassen. Er muss den Schaden dann auch möglichst sofort reparieren, sonst läuft Wasser aus. Das kann zu Feuchteschäden in Wänden und Böden führen. Und an feuchten Stellen siedelt sich wieder bevorzugt der Schimmel an. Keinesfalls sollten die Hausbesitzer mit Lötlampen oder gar dem Schweißgerät ans Auftauen gehen. Offenes Feuer ist einfach zu gefährlich!
Den Kamin nicht vergessen nach oben
Apropos Heizen: Damit das Holz Ihres Kaminofens optimal und schadstoffarm verbrennt, sollten Kamin- und Kachelöfen regelmäßig vom Ofenbauer überprüft werden. Wie ist der Zustand von Heizeinsatz und Feuerraum? Wie steht es um die Sicherheit der Abgasführung? Sind Brand- und Wärmeschutz in Ordnung? Der Kamin- und Ofencheck verschafft Klarheit über den technischen Zustand der Feuerstätte. Ausgelotet werden erforderliche Veränderungen oder neue Möglichkeiten, die Anlage effizienter und umweltschonender zu betreiben.
Heizungs-Check: Das macht der Profi nach oben
Heizungssysteme werden heute effizienter gebaut als noch vor einigen Jahren. Deswegen sollten sie regelmäßig optimiert werden. Der SHK-Profi führt hierfür zuerst einen Heizungs-Check durch, so findet er Unregelmäßigkeiten und Ursachen für unnötigen Mehrverbrauch. Dazu gehört der hydraulische Abgleich. Dieser ist spätestens dann notwendig, wenn die Temperaturverteilung im Haus nicht einheitlich ist. Dies zeigt sich beispielsweise dadurch, dass einige Heizkörper heiß werden, während andere kalt bleiben. Anschließend werden die Heizkreistemperaturen angepasst und die Funktionsfähigkeit der Heizkörper getestet, um Lufteinschlüsse oder eine ungleiche Wärmeverteilung zu entdecken. Unter Umständen werden auch Rohre nachgedämmt oder die Umwälzpumpe ausgetauscht. Weitere Informationen unter www.wasserwaermeluft.de.