Energie: Was zu beachten ist
Dämmen und Schimmel? nach oben
Mit vermeintlichen Dämm-Mythen, der aktuellen Dämm-Kritik und der Realität hat sich etwa die Deutsche Umwelthilfe in einem Positionspapier befasst. Die Fachleute stellen fest: Eine Dämmschicht fördere nicht die gefürchtete Schimmelbildung. Im Gegenteil: "Dämmen sorgt dafür, dass die Innenwand warm und trocken bleibt, so dass dort keine Feuchtigkeit aus der Raumluft an der Wand kondensiert", bestätigt auch Dr. Hartmut Schönell, geschäftsführender Vorstand des Industrieverbands Hartschaum. Generell entstehe Schimmel im Haus nur dort, wo sich Feuchtigkeit an einer Wand sammeln kann. Genau diesem Effekt wirke die energetische Sanierung jedoch entgegen. "Kommt es in seltenen Einzelfällen dennoch zu Schäden, ist dies auf Verarbeitungsmängel zurückführen. Um Verarbeitungsfehler zu vermeiden, sollten die Arbeiten immer von einem Fachhandwerker durchgeführt werden", so Dr. Schönell.
Algenbildung vermeiden nach oben
Hässliche Algen gibt es nicht erst, seit Häuser mit Wärmedämmverbundsystemen energetisch saniert werden. So können auch Ziegelfassaden oder Holzoberflächen "veralgen". Dieses, vor allem ästhetische Problem, kann auftreten, wenn der Außenputz im Vergleich zur Fassade zur Luft kalt ist und sich dort Feuchtigkeit niederschlägt. Außerdem begünstigt sind Fassaden, die im Schatten oder dicht an Bäumen stehen. Schon ausreichend große Dachüberstände, kombiniert mit einem speziellen, feinen Putz, können dem entgegenwirken.
Vorgehängte Fassadenbekleidung nach oben
Alternativ können die Außenwände auch mit einer hinterlüfteten Vorhangfassade versehen werden. Wichtigstes Merkmal: die Dämmung und der Witterungsschutz sind konstruktiv getrennt, sodass die Luft zirkulieren kann. Auf der "alten" Fassade befestigt man eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metall. Es folgt eine Luftschicht und dann die mindestens zwölf Zentimeter dicke Dämmung. Für die gibt es in dieser Fassadenkonstruktion sehr viel Platz, so dass auch sehr große Dämmdicken möglich sind. Den Dämmstoff können die Hausbesitzer hier wählen − vom Klassiker bis hin zum Naturdämmstoff. Als Fassadenbekleidung kann man aus etlichen Materialien wählen: Am häufigsten sieht man Holzverschalungen, horizontal oder vertikal angebracht. Aber auch Metall, Glas, Kunststoff, Schiefer oder sogar Photovoltaik-Module sind möglich. Die Kosten einer solchen Fassadensanierung hängen von dem ausgewähltem Dämmstoff sowie der Fassadenbekleidung ab. Etwa ab 150 Euro pro Quadratmeter sollte man mindestens rechnen. (www.zimmermeister-modernisieren.de)
Dämmung zwischen zwei Mauern nach oben
Manchmal, besonders im Norden, ist bereits zweischaliges Mauerwerk, mit innenliegender Luftschicht, vorhanden. In diesen Luftzwischenraum kann man mit Spezialgeräten loses Dämmmaterial, wie zum Beispiel Polysterol-Kügelchen, Dämmstoffranulat, Zellulose oder Perlen einblasen. Dafür ist in der Regel kein Gerüst erforderlich und die Optik des Gebäudes bleibt erhalten. Der Hohlraum zwischen den Schalen sollte mindestens fünf Zentimeter betragen, damit der Wärmeschutz der Fassade verbessert wird. Sind zehn Zentimeter Luftzwischenraum vorhanden, die mit einem hochwertigen Dämmstoff gefüllt werden, ist der Wärmeschutz perfekt.
Als teuerste, aber sehr haltbare Möglichkeit bietet sich außerdem noch eine Fassadensanierung mit einer Dämmung hinter einer neu errichteten Vormauerschale an. Das Prinzip: Die bisherige Außenwand wird zur Innenmauer der zweischaligen Wand. Für die neue Fassade legt man in der Regel ein Streifenfundament rund um das Gebäude. An der Hauswand wird eine Dämmschicht angebracht, davor eine neue Verblendschale, etwa aus Klinker, gesetzt. Diese schützt die tragende Wand dauerhaft vor Wind und Wetter.
Generell raten Bauexperten: Möchte man sein Haus sanieren, sollte man zunächst in die Dämmung investieren. Denn: Je besser der Wärmeschutz eines Gebäudes ist, desto kleiner kann eine neue Heizanlage ausfallen.