Gartenschätze: Tannengrünes Zuhause
Einleitung
Dezember 2022 Draußen ist nun endgültig die dunkle, graue Jahreszeit angekommen. Höchste Zeit sich etwas Natur ins Haus zu holen und drinnen zu dekorieren.
Jetzt kuscheln wir uns ein und machen es uns bei Kerzenschein und einem warmen Getränk gemütlich. Zum Wohlfühlen gehört auch ein wenig „Naturerlebnis“ in den eigenen vier Wänden. Wir haben Ihnen ein paar Dekorationsideen für ein grünes und blühendes Zuhause zusammengestellt.
Der Duft des Advents nach oben
Der Dezember steht im Zeichen des bevorstehenden Weihnachtsfests. Dekorationsmaterial Nummer Eins ist deshalb frisches dauerhaftes Grün. Im Gartenfachhandel oder auf dem Wochenmarkt finden Sie nun bündelweise Zweige von Koniferen wie Tanne, Fichte, Zypresse oder Kiefer. Die sind gut zu verarbeiten und verbreiten zudem einen herrlichen Duft in der Wohnung. Um den Duftreigen zu erweitern, können Sie Zweige von Kräutern schneiden, falls Sie welche im (Topf)-Garten haben. Aus Rosmarin, Thymian, Currykraut oder Salbei lassen sich zum Beispiel kleine Kränze zum Aufhängen binden. Ein weiteres Dufterlebnis bieten die graugrünen Eukalyptus- oder Olivenzweige, die Sie auch im Gartenfachhandel bekommen. Und nicht zu vergessen sind Zweige mit Beerenschmuck wie Stechpalme, Schönfrucht, Scheinbeere oder Misteln – das bringt gleich ein wenig Farbe und Abwechslung ins Spiel.
Im einfachsten Fall stecken Sie die frischen Zweige einzeln oder zu mehreren in eine mit Wasser gefüllte Vase. Vorher bitte das Stielende frisch anschneiden und die unteren Seitenzweige entfernen, damit keine Nadeln oder Blätter im Wasser stehen. Dann nach Herzenslust dekorieren, mit Sternen, Kugeln oder Filzanhängern. Stellen Sie das Arrangement an einen nicht zu warmen Platz und wechseln Sie das Wasser regelmäßig, damit die Pflanzen dauerhaft grün bleiben.
Mithilfe von gewässertem Steckschaum lassen sich auch ohne großen Aufwand Gestecke zaubern, die sehr lange halten. Schneiden Sie zuerst den Steckschaum so zu, dass er ein Gefäß wie eine Schale gut ausfüllt. Zum Wässern füllen Sie eine Schüssel mit Wasser und legen den Steckschaum nur obenauf. Nicht herunterdrücken, sondern abwarten: Die Steckmasse saugt sich selbst mit Wasser voll und sinkt dann zu Boden. Dann können Sie den Steckschaum im Gefäß platzieren und mit dem Stecken beginnen. Ergänzen Sie die grüne Basis auch mit Zapfen und Fruchtständen, getrockneten Blütenständen von Hortensien oder mit frischen Blütenzweigen von Heidepflanzen sowie Schleifen, Bändern und Kugeln. Weitere Dekorationsmöglichkeiten sind gebundene Girlanden, um Fenster, Türen oder den Tisch zu schmücken. Zum Aufhängen an der Wand sind nach wie vor sogenannte Flower Hoops im Trend, das sind Ringe, meist aus Metall, die floral geschmückt werden. Und für den Countdown zum Fest darf natürlich ein Adventskranz oder -gesteck nicht fehlen. Wer sich nicht selbst ans Winden, Binden oder Stecken machen will, findet eine große Auswahl an Basismaterial oder fertig dekorierten Kränzen und Gestecken im Gartenfachhandel und im Blumengeschäft.
Unser Weihnachtsbaum nach oben
In mehr als jedem zweiten deutschen Haushalt wird zum Weihnachtsfest ein Baum aufgestellt. Laut einer Schätzung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) aus dem Jahr 2020 kommen jährlich 20 bis 23 Mio. Weihnachtsbäume zusammen. Am beliebtesten, mit 80 % aller verkauften Weihnachtsbäume, ist die Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana). Sie überzeugt mit weichen, sattgrünen Nadeln, die sich gut halten, einer gleichmäßigen Wuchsform und einem angenehmen Duft (Quelle: Bundesinformationszentrum Landwirtschaft). Weitere Arten sind Fichten, zum Beispiel die Blaufichte (Picea pungens) als zweitbeliebtester Baum oder die Rotfichte (Picea abies) sowie Rot- und Weißtanne, Nobilis-Edeltanne (Abies nobilis) oder Koreatanne (Abies koreana). Bis die Bäume zum Verkauf bereit sind, wachsen sie in der Regel etwa zehn Jahre in speziellen Weihnachtsbaumkulturen. Achten Sie beim Kauf auf einen zertifizierten, heimischen und am besten regionalen Anbau. Kurze Transportwege sind gut für die Ökobilanz. Auch Bäume aus ökologischem Anbau sind erhältlich, erkennbar an entsprechenden Bio-Siegeln. In diesen Plantagen verzichtet man auf den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden. Das Unkraut wird mechanisch sowie durch Schafbeweidung in Schach gehalten.
Zuhause angekommen stellen Sie den Baum erst mal an einen kühlen, luftfeuchten Platz und lagern ihn zum Beispiel im Keller oder in der Garage. Stellen Sie ihn in einen mit Wasser gefüllten Eimer und entfernen das Netz, das für den Transport drumherum gespannt wurde. Zieht der Baum zu den Festtagen ins Zimmer um, schneiden Sie am Stammende noch mal eine circa zwei Zentimeter dicke Scheibe ab und stellen ihn in einen Christbaumständer mit Wasserreservoir, das Sie regelmäßig auffüllen. Ergänzen Sie eventuell auch Frischhaltemittel für Schnittblumen. So hält sich das Grün am besten.
Der etwas andere Baum nach oben
In den letzten Jahren ebenfalls beliebt ist ein Weihnachtsbaum im Topf. Die Vorteile: Das Bäumchen bringt seinen Christbaumständer schon mit und hat einen sicheren Stand. Der bereits im Topf kultivierte Baum bewahrt aufgrund des Wurzelwerks länger seine Frische und nadelt nicht so schnell wie die Artgenossen im Christbaumständer. Nach dem Fest bleibt er Ihnen als Schmuckstück für den Topfgarten erhalten oder wird im Garten ausgepflanzt. Das heißt, Sie brauchen ein passendes Plätzchen und müssen ihn weiter düngen, wässern und gegebenenfalls umtopfen. Von Nachteil sind zum einen die geringeren Größen und zum anderen das höhere Gewicht.
Klingt vielleicht im ersten Moment komisch, aber künstliche Weihnachtsbäume sind ebenfalls eine nachhaltige Alternative. Der Grund: Eine künstliche Tanne kann viele Jahre immer wieder verwendet werden. Zudem nadelt und harzt sie nicht, sie behält die gewünschte Form und die grüne Farbe und hat ein vergleichsweise geringes Gewicht – das jährliche Schleppen und Tragen sowie die Entsorgung entfällt. Mittlerweile gibt es Modelle, die den echten Bäumen optisch das Wasser reichen können (z. B. von Balsam Hill). Erhältlich sind verschiedene Farbvarianten, Größen und Breiten, wahlweise mit integrierten Lichtern.
Schön gemacht! nach oben
Geschmückt wird nach Ihren Wünschen und Farbvorlieben. Der absolute Klassiker ist die Kombination aus Rot, Grün und Gold. Eine kühle Eleganz erreichen Sie mit Türkis-, Blautönen und Silber, während Kupfer- und Rosétöne für eine warme Ausstrahlung sorgen. Wer eine natürliche Optik bevorzugt, schmückt den Baum mit Materialien wie Nüsse, Holzfiguren, -kugeln, Papier- oder Strohsterne, Stoffbänder, Filzschmuck, getrocknete Obstscheiben, kleine Äpfel sowie Kerzen aus Bienenwachs. Verzichten Sie auf Schnee- oder Glitzersprays, denn diese bestehen häufig aus PET, das bedeutet unnötiges Mikroplastik in der Umwelt. Zudem können besprühte Bäume hinterher nicht kompostiert werden.
Bei der Beleuchtung stellt sich die Frage: echte Kerzen oder künstliche Beleuchtung? Erstere haben einen unwiderstehlichen Charme, jedoch ist die Brandgefahr sehr groß. Verwenden Sie eine elektrische Lichterkette, kommt die zuerst an den Baum, dann folgt der restliche Schmuck. Am besten mit der Kette an der Baumspitze starten und spiralförmig nach unten arbeiten. Sehr praktisch sind batteriebetriebene Stecklichter, die man schnell und einfach platzieren kann, ganz ohne lästigen Kabelsalat.
Farbe durch Winterblüher nach oben
Einer darf zur Advents- und Weihnachtszeit auf keinen Fall fehlen – der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), auch Poinsettie genannt. Das muss aber gar nicht langweilig sein. Inzwischen finden Sie im Gartenfachhandel nicht nur das klassische Rot, sondern auch Farben wie Rosé, Weiß oder Lachsfarben und sogar Sorten mit zwei Farben im Blatt. Bei den Wuchsformen können Sie wählen zwischen Größen von Mini bis Maxi und Formen von Busch bis Hochstamm. Eine Züchtung mit Namen Christmas Mouse® überrascht mit einer ungewöhnlichen, abgerundeten Blätterform, die an die Ohren einer Maus erinnern. Geschnittene Poinsettien-Zweige erweitern zudem die floristischen Möglichkeiten.
Ob im Topf oder in der Vase – der Ritterstern (Hippeastrum), auch Amaryllis genannt, blüht in der grauen Winterzeit und liefert uns eine kräftige Farbaufmunterung. Es gibt ihn als vorgetriebene Zwiebel im Topf oder als Schnittblume. Zwei bis vier bis zu 18 cm große trichterförmige Blüten sitzen an einem 50 bis 80 cm hohen Blütenstiel. Die Auswahl an Farbschattierungen reicht von Weiß, Rosa und Orange bis hin zum klassischen Rot, auch mehrfarbige Blütenzeichnungen sind möglich.
Andere im Winter blühende Zimmerpflanzen wie Alpenveilchen, Flammendes Käthchen, Anthurie, Weihnachtskaktus oder Zimmerazalee werden mit passenden Accessoires wie Sternen, Kugeln oder gedrahteten Zapfen ebenfalls zum Weihnachtsschmuckstück.
Frische Blüten im Winter nach oben
Zum Barbaratag am 4. Dezember gibt es einen schönen Brauch. Zum Gedenktag der Heiligen Barbara werden Zweige von Obstbäumen geschnitten und in einer Vase in der Wohnung aufgestellt. Verwenden können Sie zum Beispiel Zweige von Kirsch-, Apfel- oder Pfirsichbäumen, aber auch welche von Forsythie, Holunder, Haselnuss oder Rotdorn kommen in Frage. Bis zum Heiligen Abend am 24. Dezember sollen sie dann blühen und zum Weihnachtsfest die Wohnung schmücken. Und Glück fürs nächste Jahr bringt das Aufblühen dem Volksglauben nach auch noch. In jedem Fall sorgen die Blüten mit ihrer frischen Farbe für Freude und der Frühling scheint schon zum Greifen nah.