Grüne Tipps: Grüne Tipps im Juli 2022
Einleitung
Juli 2022 Wie gut, dass die Tage so lang sind, denn es gibt einiges zu erledigen! Etliche Obstarten wollen gepflückt werden und zartes Gemüse wartet auf die Ernte bevor es fest, hart oder gar holzig wird. Die Gartenschere brauchen Sie für den Rückschnitt von Stauden, Formgehölzen und Beerenobst. Und bei Erdbeeren sollten Sie schon jetzt für die Ernte im nächsten Jahr vorgesorgen.
Zierpflanzen im Garten nach oben
Die vielen in voller Blüte stehenden Stauden machen den Juli zu einem besonders farbenreichen Monat. Werden die Stauden zusätzlich mit einigen Ziergräsern kombiniert, kommt zur Farbe noch Bewegung ins Staudenbeet.
Lavendel bring südliches Flair und würzigen Duft in den Garten. Er gedeiht gut in kalkhaltigen und wasserdurchlässigen Böden an sonnigen Standorten. Echter Lavendel (Lavendula angustifolia) und Englischer Lavendel (L. × intermedia) blühen in vielen Blautönen, in Violett und Weiß. Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Beide Arten sind winterhart und, abgesehen von den Schnittmaßnahmen, pflegeleicht. Gleich nach dem Verblühen schneiden Sie die Blütenstängel so tief zurück, dass sogar etwas Kraut mit entfernt wird. Der Hauptschnitt erfolgt im Frühjahr, wenn der krautige Teil bis wenige Zentimeter oberhalb der verholzten Zweige abgeschnitten wird.
Unkräuter sind in der Regel Wildkräuter, die unverzichtbare Aufgaben in der Natur erfüllen. Im Gemüse- und Blumenbeet sind sie allerdings unerwünscht und konkurrieren mit den Nutzpflanzen. Entfernen Sie die Unkräuter vor der Blüte, um deren Verbreitung zu stoppen. Kräuter mit flachen Wurzeln lassen sich besonders einfach nach Regenfällen jäten. Wurzelunkräuter sind viel schwieriger zu entfernen. Versuchen Sie diese Pflanzen mit möglichst vielen Wurzeln auszugraben und pflücken Sie das nachwachsende Grün immer wieder ab. Denn ohne Blätter kann die für das Leben notwendige Photosynthese nicht stattfinden.
Das Kraut in den Pflasterfugen können Sie mit einem Fugenkratzer entfernen, abflammen oder mit kochendem Wasser verbrühen. Übrigens, eine Alternative wären bewusst begrünte Pflasterfugen.
Tiefgründiges Wässern ist bei anhaltender Trockenheit vor allem für frisch gepflanzte Gehölze und Stauden überlebenswichtig. Gießen Sie möglichst morgens und immer gezielt auf den Wurzelbereich. Die Wassermenge muss so bemessen sein, dass sie die Wurzeln auch erreicht: Bei größeren Stauden sind bis 10 l und bei jungen Bäumen bis 50 l Wasser im Abstand von ein bis zwei Wochen erforderlich.
Wie dauerhaft Sommerblumen in Pflanzgefäßen blühen, hängt u.a. von der Intensität der Pflege ab. Für einen langen Blütenflor brauchen die Pflanzen ausreichend Wasser und Nährstoffe. Oft ist der Nährstoffvorrat schon im Sommer aufgebraucht und es muss dringend nachgedüngt werden. Das passiert sogar, wenn Sie beim Einpflanzen neue und mit Dünger bevorratete Blumenerde verwendet haben. Außerdem ist für die Bildung neuer Blütenknospen das ständige Ausputzen verwelkter Blüten erforderlich.
Rund ums Obst nach oben
Im Erwerbsanbau werden einmaltragende Erdbeeren fast ausschließlich einjährig kultiviert, während sie im Garten oft drei Jahre lang stehen bleiben. Damit auch im nächsten Jahr der Ertrag lohnt, brauchen die Pflanzen nach der Ernte sorgfältige Pflege: Entfernen Sie die Ranken und danach die Laubblätter. Nur die kleinen Herzblätter bleiben stehen. Das Laub lässt sich gut mit der Rasenkantenschere abschneiden oder noch einfacher, mit dem Rasenmäher fünf Zentimeter über dem Boden abmähen. Danach entfernen Sie das Unkraut und das liegengebliebene Mähgut. Abschließend wird der Boden flach gelockert und gedüngt. Graben Sie nicht zwischen den Reihen, denn das würde sehr viele Wurzeln zerstören. Düngen Sie mit zwei Liter Komposterde je Quadratmeter und zusätzlich mit einem Beerendünger nach Gebrauchsanleitung. Die Erdbeeren werden es Ihnen, vorausgesetzt es mangelt nicht an Wasser, mit einem üppigen Austrieb danken. Starten Sie das Wellness-Programm gleich nach der Ernte, denn die Erdbeeren müssen frühzeitig fit sein. Denn sie können die Blüten fürs nächste Jahr nur bis Oktober anlegen.
Wollen Sie ein neues Beet anlegen, dann auf einer Fläche, auf der mindestens drei Jahre lang keine Erdbeeren wuchsen. Die optimale Zeit ist zwischen Ende Juli und Ende August.
Ideal für Naschkatzen sind immertragende Erdbeeren, die von Juni bis Oktober fruchten. Die Pflanzzeit beginnt ab März und schließt Ende September ab.
Rückschnitt auch im Sommer nach oben
Kirschbäume werden gleich nach der Ernte geschnitten. Sauerkirschen sollten jedes Jahr ausgelichtet werden, damit sie viele neue Triebe bilden, denn die tragen die größten Früchte. Bei Süßkirschen steht nicht die Regeneration des Fruchtholzes im Vordergrund, sondern die locker aufgebaute und gut durchlüftete Baumkrone. Entfernen Sie in der Hauptsache konkurrierende und nach innen wachsende Äste.
An Johannis- und Stachelbeersträuchern entfernen Sie alle Zweige, die älter als vier bis fünf Jahre sind, damit die jungen Triebe Licht und Platz bekommen. Wenn Sie das direkt vor der Ernte erledigen, können Sie die Früchte besonders bequem pflücken.
Kiwis, vor allem die großfrüchtigen Actinidia deliciosa, wachsen besonders stark. Damit die Pflanzen nicht zuwuchern sollten alle Schlingtriebe, die nicht zum Pflanzenaufbau beitragen, entfernt werden. Die fruchttragenden Ruten kürzen Sie einen halben Meter nach der letzten Frucht ein. Da männliche Pflanzen keine Früchte tragen, können sie noch stärker gekürzt werden.
An den neuen, im nächsten Jahr fruchtenden Brombeerranken kürzen Sie die aus den Blattachseln treibenden Geiztriebe auf zwei bis drei Blätter.
Grundsätzlich ist ein Sommerschnitt an allen kräftig wachsenden Obstbaumarten sinnvoll. Er beruhigt das Wachstum, fördert die Durchlüftung der Baumkrone und verbessert die Belichtung der Früchte. Ausgenommen sind geschwächte Bäume. Wählen Sie für die Schnittarbeit eine Periode mit bedecktem Wetter, denn weder die Blätter noch die Früchte sind vor Sonnenbrand gefeit.
Tipps zur Ernte von Fruchtgemüse nach oben
Ernten Sie Gurken und Zucchini im Jugendstadium, noch bevor die Früchte ausgewachsen sind. Das erhöht den Fruchtansatz und führt zu höheren Erträgen. Mehr Geduld müssen Sie bei Auberginen und Tomaten aufbringen, denn die entwickeln das volle Aroma erst, wenn sie ausgereift sind. Das gleiche gilt für Gemüsepaprika, Peperoni oder Chili. Allerdings gibt es Sorten, die grün geerntet werden.
Kohlrabi, Radies und Rettich sollten bei Trockenheit und Hitze frühzeitig geerntet werden, denn sie neigen zum Holzigwerden.
Haben Sie Ihre Lieblingstomate gefunden? Dann können Sie jetzt Samen für das kommende Jahr ernten. Vorausgesetzt, es ist eine samenfeste Sorte und keine F1-Hybride. Aus deren Samen würden nämlich ganz unterschiedliche Nachkommen entstehen. Wählen Sie eine voll ausgereifte Frucht, die gesund ist und den typischen Sortenmerkmalen entspricht. Wenn auch der Geschmack überzeugt, kommen die Samen für ein bis zwei Tage in ein Schälchen mit Wasser. Danach werden sie in einem Küchensieb abgespült, auf Papier getrocknet und in einer beschrifteten Papiertüte aufgehoben.
Die Kraut- und Braunfäule ist oft das Todesurteil für Tomaten. Diese Krankheit tritt meistens im Juli bei feuchter und kühler Witterung auf. Als erstes Symptom werden auf den älteren Blättern graugrüne Flecken sichtbar, die sich dunkel bis schwarz verfärben und ineinanderlaufen. Auch die Früchte bekommen Flecken und sind dann ungenießbar. Zu retten sind die Pflanzen nur, wenn gleich zu Beginn der Infektion die befallenen Blätter vernichtet werden und das Wetter trocken und wärmer wird.
Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehören: Nur den Wurzelbereich wässern, das Laub trocken halten und eventuell durch ein Dach schützen. Damit die Pflanzen schnell abtrocknen für Luftbewegung sorgen, die Seitentriebe konsequent ausgeizen, im Gewächshaus reichlich lüften und einen weiten Pflanzabstand wählen.
Tomaten und Kartoffeln mit großem Abstand voneinander anbauen, denn oft sind die Kartoffeln die Überbringer der Kraut- und Braunfäule.
Mehrjährige Küchenkräuter wie Estragon, Salbei, Thymian und Ysop lassen sich jetzt durch Kopfstecklinge vermehren. Schneiden Sie die Spitze eines unverholzten Triebes ab, entfernen die unteren Blätter bis zur halben Stecklingslänge und stecken den entblätterten Teil in einen mit Anzuchterde gefüllten Blumentopf. Damit nichts austrocknet stülpen Sie abschließend eine lichtdurchlässige Plastiktüte über.
Unbedeckte Erde ist unnatürlich, schädlich für die Mikroorganismen und mindert die Bodenfruchtbarkeit. Deshalb sollten frei werdende Flächen neu bestellt oder gemulcht werden. Zum Mulchen eignet sich der in fast jedem Garten vorhandene Rasenschnitt. Lassen Sie ihn zuvor anwelken und achten Sie darauf, dass er möglichst wenige Unkrautsamen enthält. Frisches Gras ist nur bedingt empfehlenswert, weil es Schnecken anzieht. Sollte eine größere Fläche länger ungenutzt bleiben, ist eine Gründüngung die beste Alternative.
Bestimmte Gründünger-Arten helfen, spezielle Bodenprobleme zu lösen:
Stickstoffbindung: Lupine, Perserklee, Sommerwicke
Tiefenlockerung: Lupinen, Ölrettich
Unkrautverdrängung: Gelbsenf, Winterroggen
Fruchtwechsel: Phazelie
Winterbegrünung: Seradella, Winterroggen, Winterraps
Nematoden: Studentenblumen
Neben der bodenverbessernden Eigenschaft, bereichert Gründünger den Garten mit leuchtenden Blütenfarben und ist für viele Insekten eine willkommene Futterquelle.