Ziergarten: Unsere schönen Landhausblumen
Einleitung
Mai 2020 In traditionellen Bauerngärten war stets Platz für farbenfrohe Pflanzen. Für ländliches Flair sorgen diese:
1. Lupine nach oben
Lupinen (Lupinus) sind wunderschöne Beetpflanzen, die ihre großen, kräftigen Blütenkerzen im Mai oder Juni bis auf etwa 1 m Höhe aus dem gefiederten Laub emporheben. Die meist mehrjährigen Stauden gibt es mittlerweile in einer Vielzahl an Farben. Neben einfarbigen in Weiß, Blau, Violett oder Gelb begeistern vor allem zweifarbige Sorten, die zum Beispiel in kontrastreichen violett-orangenen oder rosa-weißen Farbtönen ins Auge fallen. Lupinen benötigen nur wenig Pflege. Geben Sie ihnen einen sonnigen Platz und tiefgründige, durchlässige Erde. Im Gartencenter gibt es vorgezogene Pflanzen. Sie können sie aber auch von April bis Ende Mai direkt ins Beet säen. Blühende Pflanzen erhalten Sie dann aber erst im kommenden Jahr.
2. Pfingstrose nach oben
Ab Mai erfüllt der intensive Duft der prachtvollen Bauernpfingstrosen (Paeonia officinalis) die Luft. Sie geben einen tollen Blickfang im Staudenbeet. Die großen, je nach Sorte offenen oder üppig gefüllten Blüten sitzen auf kräftigen Stielen und eignen sich prima zum Schnitt von duftigen Blumensträußen. Tipp: Schneiden Sie diese früh, wenn sich die Knospen gerade öffnen. Dann halten sie lange. Im Gegensatz zu ihrer in den Alpen heimischen Verwandten (P. officinalis) stammt die ebenfalls duftende Edel-Pfingstrose (Paeonia lactiflora) aus China. Sie bildet neben der Hauptknospe weitere Seitenknospen, was ihre Blütezeit enorm verlängert. Die etwa 60 cm hohen Pflanzen entwickeln kräftige Horste, die mit den Jahren immer üppiger und schöner werden. Pfingstrosen gedeihen gut auf nährstoffreichem, auch lehmigem oder kalkhaltigem Boden und brauchen volle Sonne.
3. Stockrose nach oben
Etwas windgeschützt an der Hausmauer oder am Zaun steht die meist zwei- oder mehrjährige Stockrose oder Malve (Althea rosea) gerne. Früher schätzte man besonders ihre stark gefüllten Formen. Heute dominieren wieder die großen, einfachen Schalenblüten in Weiß, Gelb, Rosa, Rot oder Violett, die sich dem Betrachter auf Augenhöhe an 1,50 bis über 2 m hohen Blütenstielen präsentieren. Die Knospen öffnen sich von unten nach oben den Stiel entlang, die Blütezeit zieht ab Juli über viele Wochen. Leider werden Stockrosen schnell vom Rost (braune Pusteln auf absterbenden Blättern) befallen. Entfernen Sie sehr bald die ersten Blätter – die nachfolgenden werden in der Regel weniger infiziert. Die Aussaat erfolgt ab Juni direkt ins Beet, damit sie im nächsten Jahr blühen. Alternativ können Sie bereits jetzt vorgezogene Pflanzen setzen.
4. Rittersporn nach oben
Auffällige Akzente setzen Rittersporne (Delphinium) – vor allem, wenn sie in stattlichen Gruppen auftreten. Ihre hoch aufragenden, üppig besetzten Blütenrispen prunken in herrlichem Himmelblau, Weiß oder Violett. Die bis zu 1,80 m hohen Stauden sind prächtig, aber leider durch Wind und Gewitterregen gefährdet. Binden Sie die Pflanzen daher an einen Stab als Stützhilfe oder stützen sie mit Staudenringen. Einige Sorten wie ‘Magic Fountains’ sind niedriger im Wuchs (80–100 cm) und stehen auf stabileren Stängeln, so dass das Anstäben hier entfällt. Schneidet man die langen Blütenrispen nach der Juniblüte zurück, blühen sie bald schon wieder bis in den Herbst hinein.
5. Phlox nach oben
Die Flammenblume (Phlox paniculata) gehört zu den schönsten sommerblühenden Stauden im Blumenbeet. Ob leuchtend bunt im neuen Bauerngartenstil oder elegant Ton-in-Ton – wenn Sie eine größere Fläche mit verschiedenen Sorten bepflanzen, kommt sie besonders gut zur Geltung. Sie duftet herrlich süß, wächst stabil aufrecht und bietet Sorten in allen Farben, neuerdings sogar in Blau. Auf feuchtem Boden und an halbsonniger Stelle blühen die Pflanzen monatelang ab Juli bis in den Herbst. Tipp: Kappen Sie Blütenrispen gleich nach der Blüte. Dann entwickeln sich mit etwas Glück neue und Sie profitieren in einigen Wochen von erneuter Farbenpracht.
6. Garten-Fuchsschwanz nach oben
In keinem Bauerngarten durften früher die lang herab hängenden roten Blütentroddeln des Garten-Fuchsschwanzes (Amaranthus caudatus) fehlen. Mit reichlich Nektar und Pollen bieten sie von Juni bis Oktober vielen prächtigen Schmetterlingen ein verlockendes Nahrungsangebot. Die einjährigen, krautigen Sommerblumen erreichen eine Höhe zwischen 60 und 120 cm. Sie mögen es warm und windstill, kommen mit Sonne und Halbschatten zurecht. Sie können die frostempfindlichen Pflanzen ab März im warmen Zimmer vorkultivieren und dann nach den Eisheiligen im Mai ins Beet auspflanzen oder ab Mai direkt ins Beet säen.
7. Mohn nach oben
Im Sommer dominiert in Bauerngärten der Mohn – der einjährige Seiden- oder Shirleymohn, der rote Klatschmohn (Papaver rhoeas), der ausdrucksvolle Flämische oder Marienkäfer-Mohn (Papaver commutatum) und die verschiedenen Zierformen des Türkischen Mohns (Papaver orientale). Dieser setzt mit seinen roten oder rosa Blüten im Riesenformat tolle Kontraste, zum Beispiel zum blauen Rittersporn. Die Staude entfaltet im Frühjahr ihre gefiederten Blätter. Doch bereits kurz nach der Blüte im Mai/Juni ziehen sie wieder ein und machen Platz für den sommerblühenden plüschigen Federmohn (Papaver somniferum), der sich immer wieder aussät oder aus Samen angezogen werden muss.
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