Küchengarten: Erbsenspitzen aus dem Zimmergarten
Einleitung
Januar 2020 Fehlt Ihnen auch so langsam das frische Grün? Probieren Sie es mit selbstgezogenen „Jungpflanzen“ von der Fensterbank! Das macht Spaß, ist gesund und schmeckt.
Keimlinge und Sprossen machen als wichtige Vitamin- und Mineralstoffspender schon lange von sich reden. Sie zieren Salate, würzen Butter- und Quarkbrote oder werden auf fertige Gerichte gegeben. Dafür streut man Samen in Keimgefäße oder auf feuchtes Küchenpapier und erntet, sobald sie ausgekeimt sind, meist nach wenigen Tagen. Gibt man ihnen mehr Zeit, verändert sich ihre gesundheitliche Wirkung: Als junge Pflanzen bilden sie Chlorophyll, dem krebshemmende, blutbildende und weitere positive Eigenschaften nachgesagt werden. Um sie von Keimlingen bzw. Sprossen zu unterscheiden, heißen sie „12-Tage-Kräuter“ oder „Grünkräuter“. Die Pflänzchen gedeihen in der Regel in Erde und werden für die Ernte abgeschnitten.
Das bekannteste Grünkraut ist Kresse, die im Schächtelchen fertig zur Ernte im Supermarkt angeboten wird. Außerdem eignen sich dafür unter anderem Rettich, Radieschen, Rucola, Brokkoli, Senf, Sonnenblume – und Erbsen. Letztere schmecken nach dieser Methode angezogen mild und knackig mit einem leichten Erbsenaroma.
Bereits eine gute Woche nach der Aussaat zeigen sich die ersten jungen Pflänzchen. Warten Sie, bis sie acht bis zehn Zentimeter groß geworden sind. Dann schneiden Sie die Spitzen knapp über dem Substrat ab. Halten Sie letzteres dann weiterhin leicht feucht: Etwa eine Woche später ist eine zweite Ernte möglich. Danach sind die Samen jedoch erschöpft und werden mitsamt Substrat (über den Kompost) entsorgt.
Sie haben Appetit auf Erbsenspitzen bekommen? Dann folgen Sie unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Und so wird's gemacht nach oben
Sie brauchen:
- Leere, saubere Quarkbecher
- Kokosquelltabletten (Gartenfachhandel)
- Eine Lochzange (oder etwas Ähnliches)
- Ganze Erbsen (Lebensmittelgeschäft)
Wer die Becher, wie in unserem Beispiel, aufhängen möchte, braucht noch Küchenschnur und Schere.
1. Mit der Lochzange stanzen Sie etwa fünf Löcher in den Boden der Quarkbecher, die als Anzuchtgefäß dienen sollen. Jedes Anzuchtgefäß braucht einen weiteren Quarkbecher ohne Löcher als „Untersetzer“. So läuft überschüssiges Gießwasser ab und kann ausgegossen werden.
2. Pro Anzucht-Quarkbecher legen Sie zwei Quelltabletten in Wasser. Sobald sie sich vollgesogen haben, nehmen Sie das Netz, das die „Töpfchen“ zusammenhält, ab und verteilen das Substrat auf dem Becherboden.
3. Nun wählen Sie aus der Packung eine Handvoll ganzer Erbsen aus. Zerbrochene eignen sich nicht für die Anzucht. Die Körner verdoppeln ihre Größe beim Quellen. Säen Sie also nur so viele auf das Substrat, dass ihnen ausreichend Platz bleibt. Zum Schluss noch das Netz vom zweiten Quelltopf abnehmen und das Substrat auf den Erbsen verteilen. Alles leicht andrücken und auf den Untersetzer-Becher stecken. Das Substrat stets leicht (!) feucht halten.
4. Wer die Erbsengefäße aufhängen möchte, sticht in alle vier Ecken unterhalb des Becherrands ein Loch, fädelt je ein Stück Küchengarn hindurch und knotet es fest. Alle vier Schnüre am oberen Ende zusammenknoten und aufhängen.
Wintersalat mit Erbsenspitzen nach oben
Zutaten (für 2 Personen)
- 1 bis 2 EL Kerne, z. B. Pinie oder Sonnenblume, bzw. zerkleinerte Nüsse
- 1 EL weißer Balsamico-Essig
- 1 EL Gemüsebrühe
- 2 EL Pflanzenöl, z. B. Raps oder Sonnenblume Salz, Pfeffer
- 2 mittelgroße, gekochte Kartoffeln
- 1 kleine rote Zwiebel
- 3 bis 4 Blätter Radicchio
- 2 geh. EL gekochte Kichererbsen
- 1 bis 2 Handvoll Erbsenspitzen
- 1 Prise Schwarzkümmel-Samen
- 1 bis 2 EL zerbröselter Schafskäse
Zubereitung
Kerne in einer Pfanne ohne Öl leicht anrösten. In einer Schüssel die Salatsoße aus Essig, Brühe, Öl, Salz und Pfeffer anrühren. Kartoffeln in Scheiben und Zwiebel in schmale Ringe schneiden. Radicchio in mundgerechte Stücke rupfen. Kartoffeln, Zwiebel und Radicchio mit Kichererbsen, Erbsensprossen sowie Schwarzkümmel in die Soße geben und umrühren. Schafskäse und Kerne darauf verteilen.
Gut zu wissen:
Ungekochte Erbsen enthalten ein wenig Phasin, das in größeren Mengen giftig wirken kann. Durch den Keimvorgang wird es weitgehend abgebaut. Sie können die Erbsenspitzen also roh essen. Wer sichergehen möchte, blanchiert sie zusätzlich.