Selbermachen im Haus: Für die Katz: Kratzbaum im Kaktus-Look

Einleitung

März 2023 Es muss nicht immer alles neu sein: Unser KatzenKratzbaum entstand aus übrig gebliebenen 100ter Abwasserrohren, einem Reststück Holz und einigen Metern Sisalschnur, die von einem „abgewohnten“ Kratzbaum stammten. Upcycling pur.

Nicht perfekt – aber Kater Frido liebt den neuen Kratzbaum.

Gekaufte Kratzbäume bestehen meist aus mit Sisalschnüren umwickelten Pappröhren. Auch Sisalmatten werden als Kratzunterlage verwendet. Die Schnüre erhalten Sie als Meterware bei verschiedenen Online-Shops, sie kosten aber eine ganze Menge, zumal schnell einige Meter zusammen kommen. Wir konnten eine größere „Katzen-Anlage“ vor dem Sperrmüll von ihrer Schnur befreien. Für die Grundplatte (ca. 50 × 50 cm) war ein Reststück Tannenholz mit 3 cm Stärke noch im Fundus. Und Abwasserrohre (100 mm Durchmesser) waren ebenfalls übrig geblieben, so mussten nur ein paar Kurvenstücke dazu gekauft werden sowie drei Styroporkugeln.

Das Grundgerüst ist schnell aufgebaut nach oben

Die Grundplatte wurde mit der Handkreissäge auf Format geschnitten, die Kanten rundum mit einer Fräse abgerundet und abschließend mit einem Exenterschleifer alles sauber abgezogen. Auf eine Oberflächenbehandlung haben wir bewusst verzichtet.

Der halbfertige Kaktus
Schlossschrauben bringen mehr Stabilität in die Konstruktion aus Abwasserrohren.

In Plattenmitte wird ein Abschlussdeckel aus dem Abwasserrohr-System mit zwei Schlossschrauben montiert. Die Schrauben müssen an der Plattenunterseite soweit eingesenkt werden, dass sie den Untergrund nicht beschädigen.

Auf diesen Abschlussdeckel werden die Rohre, Abzweiger und Kurven nach Wunsch aufgesteckt. Die Übergangsstellen sind mit jeweils zwei Schlossschrauben (da sind die Köpfe schön flach) gesichert. Streckt sich eine Katze mal so richtig aus, sieht man erst mal, wie groß so ein Tier sein kann. Dementsprechend haben wir unseren Kratzbaum mit ungefähr 1,5 Meter Gesamthöhe geplant.

In den Bohrlöchern verschwinden Anfang und Ende.

Das Seil: Die Heißklebepistole war das wichtigste Werkzeug dabei – sehr komfortabel, mit Akku ohne störendes Kabel. Die Schnurstücke wurden zunächst von ausgefransten Fasern befreit. Da, wo die Wicklung beginnt, wurde jedes Mal ein Loch in das Rohr gebohrt, die Schnur ein paar Zentimeter eingeschoben und mit Heißkleber fixiert. Das Ende der Schnur wird ebenso in eine Bohrung geklebt. Die Schnur selbst ist punktweise alle 5 bis 10 Zentimeter an das Rohr geklebt. Knifflig wird es an den Biegungen. Da der Innenbogen kürzer ist als der Außenbogen, braucht man innen weniger Schnurwindungen. Das gleicht man aus, in dem man kurze Seilstücke (Länge etwa 2/3 des Rohrumfangs) am Außenbogen zwischen die Wicklungen klebt. Die mit extrastarkem Teppichband aufgebrachte Sisalmatte am mittleren T-Abzweiger ist eine einfachere Lösung.

Planen Sie zwischendurch immer wieder Zeit ein zum Trocknen des Klebers.

Den Abschluss der drei Rohrenden bilden Styroporkugeln mit 10 cm Durchmesser, die mit Sisalschnur umwickelt und verklebt werden. Wir haben dazu einen Montagekleber auf SMP-Basis verwendet (MEM), der das Styropor nicht angreift. Das gestaltet sich ein wenig kniffelig, da die Schnur im weichen Kleber gerne verrutscht.

Die Kugeln werden nach dem Trocknen mit Heißkleber auf die Rohrenden gesetzt. Dann noch zwei, drei Umwicklungen mit der überstehenden Schnur vom jeweiligen Rohrende darüber geklebt … fertig für die Katzen-Einweihung.

Sind Ihre Katzen temperamentvoll? Dann sollten Sie überlegen, vor dem Verschließen der Rohrenden noch „Gewicht“ einzufüllen. Kieselsteine zum Beispiel – oder schon bei der Rohrmontage etwas Beton. Und wenn es noch kakteeiger aussehen soll, kann man die Sisalschnüre vorab mit Textilfarbe grün einfärben.

Als Werkzeug wurden Schleifer, Kantenfräse, Heißkleber und Kreissäge ­gebraucht (hier Ryobi One+ Akkusystem).
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