Bauen: Mein Büro zuhause
Einleitung
Februar 2021 Wie kann ich Wohnen und Arbeiten in den eigenen vier Wänden schöner, komfortabler und besser gestalten? Wir haben Ideen, Einrichtungstipps, passende Büromöbel und besondere Büro-Accessoires für Ihr persönliches Wohlfühlbüro parat.
„Das Homeoffice wird sich weiter durchsetzen. Statt behelfsmäßiger Lösungen werden dann allerdings professionell oder zumindest semi-professionell eingerichtete Heimarbeitsplätze gefragt sein“, so Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Wer zuhause arbeitet, sollte seinen Arbeitsbereich möglichst frei von Ablenkungen gestalten.
Ideal zum Arbeiten ist ein eigener, ruhiger Raum. Wem das Zuhause diese Voraussetzung bietet – perfekt. Aber auch wer diese Möglichkeit nicht hat – es gibt viele Lösungen für eine gute Arbeitsumgebung. „Die Möbelindustrie wartet bereits mit Schreibtischen und Sekretären auf, die funktional und wohnlich sind. Sie lassen sich optisch ansprechend im Wohn- oder Gästezimmer integrieren, teilweise im Flur oder auf einem Treppenabsatz gut unterbringen“, weiß Jan Kurth.
Der ideale Schreibtisch nach oben
Das Herzstück Ihrer Büroausstattung ist der Schreibtisch. Achten Sie darauf, dass Stuhl und Tisch zu Ihnen passen. Am Schreibtisch sollte man bequem sitzen und ungehindert die Beinposition wechseln können. Als optimale Höhe gilt, wenn sich die Ellenbogenspitzen bei herabhängenden Armen und aufrechtem Sitz 2 bis 3 cm unter der Tischplatte befinden und die Unterarme waagerecht auf der Schreibtischplatte liegend einen rechten Winkel zu den Oberarmen bilden. Die Tischplatte sollte 80 cm Platz zu beiden Seiten messen. Da der optimale Sehabstand zum PC je nach Sehkraft zwischen 50 bis 80 cm variiert, ist ein Schreibtisch mit einer Tiefe von mindestens 60 cm optimal. Je nach Körpergröße wird eine Schreibtischhöhe von 68 cm (bei einer Körpergröße von 1,65 m) oder 78 cm (bei einer Körpergröße von 1,80 m) empfohlen. Immer beliebter sind Schreibtische, die sich per Knopfdruck in der Höhe verstellen lassen. Sie sind besonders rückenfreundlich, da sie die Sitzzeiten auf Wunsch deutlich verkürzen.
Ein guter Stuhl nach oben
Wer länger sitzt, sollte einen ergonomischen Stuhl nutzen, der vor dem Kauf ausgiebig erprobt wurde. Ihr Schreibtischstuhl hat idealerweise diverse Möglichkeiten zum Verstellen. So können Sie ihn individuell Ihren Körpermaßen anpassen. Unter anderem sollte er die Lendenwirbel durch eine entsprechende Wölbung der Rückenlehne stützen. Oberschenkel und Knie sollten eine leicht abfallende Linie bilden. Ein guter Schreibtischstuhl kommt auf Rollen und lässt sich drehen. Wer im Homeoffice lieber auf Rollen verzichten möchte, ist möglicherweise mit einem bequemen Esszimmerstuhl besser bedient.
Auf kleiner Fläche nach oben
Ein wichtiger Faktor für die Produktivität zuhause ist das ungestörte Arbeiten. Steht der Schreibtisch im Wohnzimmer, sind Ablenkungen vorprogrammiert. Hier helfen je nach Größe des Zimmers Raumteiler, die nicht nur Aufbewahrungsplatz bieten, sondern auch einen Sicht- und Schallschutz. Ein weiterer Vorteil: Raumtrenner lassen sich von beiden Seiten benutzen. Was auf der einen Seite also eine praktische Aufbewahrungslösung für das Homeoffice ist, kann auf der anderen Seite ein schön eingerichtetes Regal für das Wohnzimmer sein. Aber auch Ecken und Nischen lassen sich prima in eine Arbeitsecke verwandeln: Zum Beispiel passen kleinere Schreibtische unter die Treppe oder in eine Ecke hinter dem Sofa. Sekretäre sind besonders kompakt und bieten Staufläche durch Schubladen, herausziehbare Platten und doppelte Böden. Versteckte Schreibtische als Teil eines Wandsystems lassen sich aufklappen und am Abend wieder verstecken.
Optimal Beleuchtet nach oben
Gutes Licht im Homeoffice fördert die Konzentration und schont die Augen. Tageslicht ist optimal, weshalb der Schreibtisch idealerweise seitlich zum Fenster steht. Abends sorgt eine Schreibtischleuchte für produktive Atmosphäre. Optimal sind Lampen mit einem oder zwei Gelenken und schwenkbarem Schirm, die sich nach Bedarf ausrichten lassen. Achten Sie beim Kauf Ihrer Leuchte bzw. eines Leuchtmittels auf die Kennzeichnung Lumen (Lichtstrom). Die Beleuchtung am Schreibtisch sollte mehr als 600 Lumen aufweisen. Auch die Lichtfarbe spielt eine Rolle. Je heller und kälter eine Lampe leuchtet, desto mehr fördert das Licht die Konzentration. Warmes Licht hingegen gilt als entspannend. Neutralweiße (3.000 bis 5.000 Kelvin) oder tageslichtweiße (ab 5.000 Kelvin) Leuchtmittel sind die beste Wahl für den heimischen Arbeitsplatz. Übrigens: Ein hoher Lichtkontrast zwischen Arbeitsbereich und dem Rest des Raumes strengt die Augen sehr an. Achten Sie deswegen auf eine ausreichende Grundbeleuchtung im ganzen Raum. Als schnelle und einfache Lichtlösung für kleine Arbeitsecken eignet sich eine Stehleuchte als Deckenfluter. Er sorgt für indirektes Licht und ausreichend Helligkeit.
Aufbewahrung und Ordnung nach oben
Ordnung schafft Raum für neue Ideen, Inspiration und Kreativität: Inmitten einer klar strukturierten Umgebung arbeitet es sich deutlich besser. Sorgen Sie dafür, dass alles seinen Platz hat und vor allem schnell und ohne langes Suchen griffbereit ist. Im Homeoffice fällt oft noch Papier an. Den Überblick behält man mit einem guten Ablagesystem. Hilfreich sind dafür Ordner, Aufbewahrungsboxen und ein funktionales Schubladensystem, da dadurch alles griffbereit ist, was nicht auf dem Schreibtisch liegen muss. Tipp: Tauschen Sie alte, graue Ordner ganz einfach durch farbenfrohe, einheitliche Modelle aus. Aufgereiht im offenen Regal bietet sich ein freundliches Bild. Für größere Sachen eignet sich ein offenes Regalsystem. Darin lassen sich der Drucker oder Scanner verstauen.
Immer Motiviert nach oben
In einem Raum, in dem man sich wohlfühlt, arbeitet man lieber und besser: Ausgewählte Deko, wie Pflanzen, motivierende Bilder und Urlaubsandenken, verleihen dem Arbeitsbereich Persönlichkeit, lenken aber gleichzeitig nicht zu sehr vom Wesentlichen ab. Auch Farben haben eine Wohlfühlwirkung. Im Homeoffice sollten ruhige, freundliche Farben wie Weiß, Creme, Grau oder Pastelltöne dominieren. Von knalligen Farben ist abzuraten. Sie lenken leicht ab und machen den Arbeitsplatz unruhig. Eine farblich abgesetzte Wand hinter dem Schreibtisch sieht nicht nur schön aus, sie trennt das Homeoffice auch optisch vom Rest des Raumes.