Energie: Prima Klima
Einleitung
Januar 2021 Innen warm und außen kalt: Wintergarten-Heizung und -Lüftung müssen viel leisten, damit der Innenraum behaglich und weitgehend frei von Kondensat ist. Dabei gilt es einiges zu beachten.
Die Steuerung des Klimas gehört zu den technischen Herzstücken des Wohnwintergartens. Wer nur einmal in ein in der prallen Sonne geparktes Auto gestiegen ist, kann sich unschwer vorstellen, welche Temperaturen bei Sonnenschein schnell in einem Wintergarten entstehen können. Mehr noch: Ein Wintergarten gehört wegen der beabsichtigten Transparenz seiner Umfassung und der geringen Wärmespeicherung seiner Bauteile zu den Räumen, die den Temperatur- und Klimaschwankungen der Natur am stärksten ausgesetzt sind. Die Hitze des Sommers und die Kälte des Winters machen sich hier am unmittelbarsten bemerkbar und beeinflussen das Raumklima. Damit dieses Raumklima immer ein Wohlfühlklima für Mensch und Pflanze ist, kommt der Wintergarten-Lüftung und der Heizung im Zusammenwirken mit der Beschattung und möglichst einer automatisierten Steuerung dieser Komponenten sowie der optimalen Glasauswahl eine enorme Bedeutung zu.
Das richtige Wintergartenklima nach oben
Zentrale physikalische Messgrößen für das Wintergarten-Klima sind Luftfeuchtigkeit, Innen- und Außentemperatur sowie Temperaturverteilung bzw. Luftbewegung. Diese Faktoren müssen immer zusammen gesehen werden, denn die relative Luftfeuchtigkeit ändert sich automatisch bei einer Veränderung der Temperatur: Je kälter die Luft ist, desto weniger Feuchtigkeit kann sie „wegstecken“, desto eher empfindet man es im Raum als zu „feucht“. Feuchtigkeit bildet sich an den kühleren Stellen als Kondensat. Sind die Heizkörper nicht an den kältesten Stellen im Wintergarten angeordnet, bildet sich nicht die richtige Luftzirkulation heraus und es entstehen starke Unterschiede in den Oberflächentemperaturen der Bauteile mit entsprechender Kondensierung der Luftfeuchtigkeit, selbst wenn die Luftfeuchtigkeit im Aufenthaltsbereich der für normale Wohnräume entspricht. Als Regel für ein optimales Raumklima hat es sich eingebürgert, eine Temperatur von 20 °C in Verbindung mit einer relativen Luftfeuchtigkeit in den Bereichen von 40 bis 60 Prozent anzunehmen (mehr dazu sagt die DIN 1946 – Lüftung, DIN EN ISO 7730 – Thermische Behaglichkeit).
Im Sommer besteht das Ziel der Klimasteuerung in der Verhinderung der Überhitzung im Wintergarten, die durch den sogenannten „Treibhauseffekt“ entsteht. Ein nach Süden ausgerichteter Wintergarten würde ohne Beschattung und Belüftung schnell in Temperaturregionen von bis zu 70 °C kommen! Bei Ausrüstung des Wintergartens mit allen heute zur Verfügung stehenden technischen Mitteln (Belüftung, Beschattung, Verglasung) und deren richtigem Einsatz durch den Nutzer kann die Temperatur im Wintergarten auf einige Grad über der Außentemperatur beschränkt bleiben. Die Begrenzung auf Wohnraumtemperaturen von Kompaktbauten ist allerdings wegen der geringen Speichermassen und der hohen solaren Gewinne nur durch technische Kühlung zu erreichen. Im Winter geht es u. a. um die Verhinderung von Kondensat im Wintergarten, das durch die Erreichung des sog. „Taupunktes“ entsteht, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit im Zusammenhang mit niedrigen Temperaturen auftritt. Im Prinzip bieten alle Wintergartenfirmen alle Gewerke zum Bau des Wintergartens an, auch Produkte zur Klimatisierung.
Informationen und Empfehlungen des Bundesverband Wintergarten/M. E.
Mehr Info: http://bundesverband-wintergarten.de