Der Schwalbenschwanz schmeckt mit den Beinen nach oben
Der Schwalbenschwanz gehört zu den schönsten europäischen Tagfaltern. Wenn Frau Schwalbenschwanz fühlt, dass es Zeit ist, ihre Eier abzulegen, muss sie sich dafür einen geeigneten Ort suchen. Genau wie eine Menschenmutter will sie dabei nur das Beste für ihre Kinder. Die Larven, die aus den Eiern schlüpfen, lieben saftige Blätter, und nicht jeder Baum oder Strauch schmeckt ihnen gleich gut. Also muss Frau Mama vorschmecken. Dazu trippelt sie auf den Blättern herum und kann mit speziellen Sinneshaaren an ihren Füßen , die „Sensillen“ genannt werden, gut sieben verschiedene Stoffe erschmecken. Mit dem feinen Sinnesorgan kann sie sogar einschätzen, wie alt eine Pflanze ist oder ob sie nicht gesund ist. Das ist wichtig, denn wenn die Larven bald schlüpfen, muss die Pflanze noch leben, damit die Jungtiere genug Nahrung bekommen. Stirbt die Pflanze ab, bevor die Larven fressen können, war die ganze Mühe umsonst.
Hmmm, köstliche Pflanze!Louize Perdieus, Carl Hanser Verlag
Der Schwalbenschwanz trinkt mit dem Rüssel.Louize Perdieus, Carl Hanser Verlag
Mit seinen besonderen Füßen kann ein Schmetterling auch bestimmen, aus welcher Richtung der Wind kommt. Bevor er in die Luft steigt, streckt er ein Bein hoch, um herauszufinden, ob er leicht aufsteigen kann.
Zum Schmecken benutzt der Schwalbenschwanz also die Füße. Zum Trinken hat er aber einen Rüssel (lateinisch proboscis ). Beim Fliegen liegt der der Rüssel in einer Spirale vorne am Kopf. Aber sobald der Schmetterling auf einer leckeren Blüte landet, rollt er seinen langen Rüssel zu einer Röhre aus. Damit kann er Nektar aus einer Blüte saugen oder den Saft verfaulender Früchte aufschlürfen.