Natürlich einrichten mit HolzSeite 4

Einleitung

Januar 2020

Pflegetipps für Holzmöbel nach oben

Tim Ehling, Gründer und Geschäftsführer des Online-Tischlers Pickawood

Mit der richtigen Pflege halten Holzmöbel ewig. Tim Ehling, Gründer und Geschäftsführer des Online-Tischlers Pickawood, verrät (www.pickawood.com), wie man Tische, Schränke und Co. richtig pflegt.

Mit alter Bettwäsche staubwischen

Mikrofasertücher sind zwar gute Staubfänger. Um Holzmöbel zu reinigen, sollte man sie allerdings besser nicht verwenden, da in ihren Fasern Schmutzpartikel wie Sandkörner hängen bleiben können und so die Oberfläche der Möbel zerkratzen würden. „Viel besser eignen sich dafür weiche Baumwolltücher – etwa Reste eines alten T-Shirts oder aussortierter Bettwäsche“, weiß Tim Ehling.

Wasser und Holz vertragen sich nicht

Nur mit einem Trockentuch lässt sich der Schmutz etwa vom Esstisch einfach nicht entfernen? Vorsicht: Wer Holzmöbel mit viel Wasser abschrubbt, säubert sie nicht, sondern schadet ihnen sogar! „Wasser dringt schnell ins Holz ein und kann es irreparabel aufquellen lassen und verformen, vor allem, wenn es geölt ist“, warnt der Experte. „Gestalten Sie die Nassreinigung deshalb so schonend wie möglich und wringen Sie den Lappen vorher so gut es geht aus.“ Um hartnäckigere Flecken zu entfernen, hilft ein sanfter Reiniger (s. nächster Tipp).

Möbelreiniger selbst herstellen

Orangen und Essig – mehr Zutaten braucht es nicht, um einen effektiven Möbelreiniger selbst herzustellen. Füllen Sie dazu einfach eine Tasse voller Orangenschalen mit Essig auf, bis diese voll bedeckt sind. Nach zwei bis drei Tagen im Kühlschrank kann man mit dieser Mischung Flecken entfernen. Vorher die Orangenschalen aussieben und nachher das Holzmöbel wieder sorgfältig trockenwischen. „Dank seiner Zitronensäure desinfiziert der Orangen-Essig-Reiniger nicht nur, sondern duftet auch angenehm frisch“, weiß Tim Ehling.

Die richtige Pflegekur für jedes Holz

Damit Holz keine Risse bekommt oder an Glanz und Farbe verliert, benötigt es ein- bis zweimal im Jahr eine besondere Pflege. Dazu Tim Ehling: „Je nachdem, ob das Holz lackiert, geölt, gewachst ist, muss es anders behandelt werden. Lackierte Möbel glänzen nach einer Behandlung mit Möbelpolitur wieder schön. Andere Oberflächen schützt man mit Öl oder Wachs. Dafür eignen sich natürliche Fette wie Olivenöl, Leinöl, Kokosöl, Sonnenblumenöl oder Bienenwachs. „Sie bringen die Oberfläche zum Glänzen und formen gleichzeitig eine Schutzschicht gegen Staub“, erklärt der Holz-Profi. „Einfach dünn auftragen, mit einem Tuch ins Holz einmassieren und nach kurzer Einwirkzeit auf Hochglanz polieren.“

Dellen und Kratzer ausbessern

„Zum Glück lassen Naturholzmöbel sich häufig mit ein paar Tricks reparieren“, so Ehling. Bei Dellen in unlackiertem Holz hilft ein feuchter Lappen, auf den ein heißes Bügeleisen gelegt wird. Durch die Kombination aus Hitze und Feuchtigkeit richten sich die Holzfasern wieder auf und Biegungen werden ausgeglichen. Leichte Kratzer können mit einer frischen, halbierten Hasel- (bei helleren Holzarten) oder Walnuss (bei dunkleren) unsichtbar gemacht werden. „Einfach über die Schrammen reiben und in vielen Fällen verschwinden die Schrammen dann von ganz allein“, so der Experte.

Was bedeutet nachhaltige Forstwirtschaft? nach oben

An dem FSC-Siegel erkennt man, welches Holz man guten Gewissens kaufen kann. Das Siegel zertifiziert verantwortungsvolle Forstwirtschaft: Das bedeutet, dass die gerodeten Flächen wieder aufgeforstet werden, die Natur nicht durch Monokulturen verarmt und den Bäumen genügend Zeit zum Wachsen gegeben wird. Überwacht wird das von Organisationen wie dem FSC Forest Stewardship Council, welche ein Prüfsiegel für Holzlieferanten vergeben, die sich der umweltfreundlichen, sozialförderlichen und ökonomisch tragfähigen Bewirtschaftung von Wäldern verschrieben haben.

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