Einrichten & Wohnen: Der Familientisch

Einleitung

März 2018 Ob in Küche oder Esszimmer: Am Tisch kommt die Familie zusammen. Hier bespricht man den Tag, schmiedet Pläne, genießt die gemeinsame Zeit. Der Esstisch ist also ein echtes Wohlfühl-Möbel. Und das sollte auf die Bedürfnisse seiner „Gäste“ abgestimmt sein. Ein kleiner Wegweiser für die Wahl des richtigen Tisches.

Auf der internationalen Möbelmesse (imm) in Köln kann man jedes Jahr die tollsten Neuheiten bewundern. Ein Schwerpunkt war in diesem Jahr das Smart Home. Doch bei aller Technisierung hatten fast alle Möbelhersteller ein durch und durch klassisches, aber hoch-kommunikatives Möbelstück im Angebot: den Esstisch, das Herzstück im Familienalltag.

Ein Tisch zieht sich aus! Den Ribambelle von Fermob gibt es als Standardversion mit einer oder zwei Verlängerungen (je 42 cm) und in einer XL-Version mit drei Verlängerungen (je 50 cm) – für maximal 14 Personen. Die Platten sind fast ­unsichtbar integriert, erweitert wird über ein Teleskopsystem mit Kugellager­mechanismus. Gefertigt aus UV-beständigem Aluminium ist er für Innen und ­Außen geeignet. Erhältlich in 24 Farben. Im Handel ab Frühjahr 2018.

Wie sieht der perfekte Familientisch aus? nach oben

Esstische gibt es in diversen Formen, Farben, Materialen und Größen. Um sich daher nicht auf eine endlose Suche nach dem perfekten Tisch zu begeben, sollten Sie sich vorher ein paar Fragen beantworten.

1. Welche Aufgabe hat der Tisch? nach oben

Soll der Tisch nur dem Essen und gelegentlichen Arbeiten oder zur Erledigung der Hausaufgaben dienen, reicht ein Esstisch mit normalen Maßen (s. Punkte 2 und 3). Deutlich länger muss der Tisch aber sein, wenn Sie eine Doppelfunktion planen: Z. B. wenn ein Teil des Tisches nicht nur Ess-, sondern auch (permanenter) Arbeitsplatz mit Laptop und Co. sein soll. Rechnen Sie dafür etwa 1,20 m zusätzlich.

2. Wie viele Sitzplätze? nach oben

Wie viele Leute sitzen in der Regel an Ihrem Tisch? Haben Sie oft Gäste? Erfahrene Gastgeber greifen gerne auf Ausziehtische zurück. Denn mal ehrlich: So toll das in Hochglanzmagazinen aussieht, stellt sich doch kaum jemand einen 3,50 m langen Tisch ins Esszimmer (wenn er überhaupt hineinpasst). Aber natürlich will man auch nicht bei jedem Familienfest halb auf Tante Elses Schoß hocken. Ein Ausziehtisch ist hier der optimale Kompromiss! Achten Sie darauf, dass die Platten im Tisch verstaut sind und nicht gesondert gelagert werden müssen. Ansonsten könnten sich die Platten verziehen bzw. durch fehlende Lichteinwirkung anders färben als der Tisch. Runde Tische sind daher für große Gruppen weniger geeignet, da die Platten meist nicht im Tisch verstaut werden können.

3. Welche Größe ist die richtige? nach oben

Ein Tisch muss ausreichend Platz zum Essen bieten: Pro Gedeck rechnet man 60 cm Breite und 40 cm Tiefe. Sollen die Stirnseiten besetzt werden, planen Sie 20 cm zusätzlich ein. Bedenken Sie auch, dass in der Mitte Platz für Schüsseln etc. bleiben muss – auch hier gute 20 cm. Der Esstisch sollte also mindestens 1 m breit sein.

Richtwerte:

  • rechteckiger Tisch für 6 Personen: 180 cm × 100 cm
  • runder Tisch für 6 Personen: 120 cm bis 140 cm

Zu ausladend darf der Tisch jedoch nicht sein, schließlich muss man bequem aufstehen können. Hier hilft die Faustregel: Stuhltiefe plus 30 cm. Optimal ist ein Abstand bis zur Wand bzw. anderen Möbeln von etwa 1 m auf allen Seiten. Der Abstand der Stühle zueinander sollte ca. 20 cm betragen.

4. Welche Höhe sollte ein Esstisch haben? nach oben

Esstische sind in der Regel zwischen 74 cm und 78 cm hoch. Entscheidend für die Wahl sind hier die Größe der Personen, die daran normalerweise sitzen, und die Höhe der Stühle. Der Abstand zwischen Tisch und Sitzfläche sollte ca. 30 cm betragen. Messen Sie bei Stühlen mit Armlehnen nach, ob diese unter den Tisch passen.

5. Welches Material passt zu Ihnen? nach oben

Bei kleinen Kindern im Haus oder einem vielfältigen Einsatzbereich gilt: Wählen Sie eine strapazierfähige Oberfläche. Sie sollte abwaschbar und einigermaßen kratzfest sein. Bei einem Holztisch können Sie sich an der Regel „Je härter die Holzart, desto weniger Macken“ orientieren.

Die Raffinesse des scheinbar Einfachen: Der Moualla Table von Walter Knoll. Ein Tisch – in massiver Eiche oder Nussbaum gestaltet – mit besonderen ­Linien, frei von Architektenhand gezeichnet. In drei Längen ­erhältlich.

Lackierte oder furnierte Platten lassen sich zwar einfacher abwischen, sie bekommen aber auch schneller permanente Kratzer. Dagegen können Sie kleinere Macken in unbehandelten, geölten oder gewachsten Holzflächen oft selbst beheben. Viele Hersteller bieten dafür sogar spezielle Pflege-Sets an. Massivholzplatten haben den Vorteil, dass man sie abschleifen lassen kann.

Achten Sie bei der Wahl des Materials auch auf Gütesiegel, die eine sichere, wohngesunde und nachhaltige Fertigung auszeichnen (lesen Sie dazu mehr in Wohngesund? Aber natürlich!).

6. Form und Füße nach oben

Ob rund oder eckig ist natürlich Geschmackssache und oft gibt der Raum die Form vor. Bei einem runden Tisch sollten Sie bedenken, dass er durch ein Erweitern mit Platten erstens oval wird und zweitens die Kommunikation erschwert, da man sehr weit auseinander sitzt.

Als Theke oder Wand-Esstisch: Lackaffe von Atelier Haussmann (Entwurf Thesenfitz & Wedekind). Ein Tischbock aus pulverbeschichtetem Eisen, höhenverstellbar (66–98?cm) und flexibel einsetzbar für die unterschiedlichsten Platten und Bretter.

Achten Sie bei Kindern im Haus auf abgerundete Ecken. Hat Ihr Tisch spitze Kanten, investieren Sie ein paar Euro in Kantenschützer.

Damit ausreichend Beinfreiheit vorhanden ist, bietet sich für einen eckigen Tisch ein klassisches Gestell mit vier Beinen an. Bei einem runden Tisch ist ein einzelner Standfuß oft sinnvoll.

Haben Sie sich alle Fragen beantwortet, sind Sie Ihrem Traum-Tisch schon ein ganzes Stück näher. Vor dem Kauf sollten Sie jedoch unbedingt Probe-Sitzen: Stimmen die Höhen und Abstände, mögen Sie die Optik, aber auch die Haptik des Tisches? Fühlen Sie sich wohl? Denn an diesem Tisch werden Sie viel Zeit verbringen.

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