Selbermachen im Garten: DIY: Wie Sie Ingwer in sechs Schritten selber ziehen

Februar 2024 Ob im Thai-Curry oder ihm Tee – Ingwer hat sich in den letzten Jahren bei uns als Trend-Gewürz immer mehr etabliert. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Pflanze aus den Tropen auf der heimischen Fensterbank selbst ziehen können.

Ingwer-Rhizome haben eine gesundheitsfördernde Wirkung.
Stein

Ingwer (Zingiber officinale) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Ingwergewächse. Sie gedeiht vom tropischen Asien bis Nordaustralien bei warmen Temperaturen ausgesprochen üppig und wird auch in Teilen Afrikas, Südamerikas und auf Jamaika angebaut. Das Gute: Als 60 bis 150 cm hohe Kübelpflanze wächst Ingwer auch bei uns problemlos. Zwar kommt der Kultur-Ingwer dabei nur selten zur Blüte, doch die lanzettförmigen Blätter zieren dafür umso mehr. Berührt man sie, entfaltet sich ein würziger Duft, der besonders im Winter im Glashaus oder Wintergarten zur Geltung kommt. Vor allem aber ist Ingwer wegen seiner dickfleischigen, knubbeligen Wurzelknollen beliebt, den Rhizomen, die eine gesundheitsfördernde Wirkung haben. Sie können roh, gekocht oder in Pulverform als scharfes Gewürz vielseitig verwendet werden.

Als Heilmittel hat sich Ingwer in Form von Tee und Früchten gegen Magen- und Zahnschmerzen bewährt, ebenso gegen Reisekrankheit auf Schiffen oder beim Fliegen. Auch zum Einreiben gegen Rheuma wird Ingwer gern genommen. Für die fruchtige Schärfe des Ingwers sind die sogenannten Scharfstoffe Gingerole und Shogaole verantwortlich. Außerdem enthalten die Knollen gesundes ätherisches Öl, Vitamin C und wertvolle Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Calcium.

Die besten Zeiten für eine eigene Kultur sind das zeitige Frühjahr oder der Herbst. Dafür eignen sich die überall im Handel erhältlichen frischen Rhizomstücke. Wichtig: Die Rhizome müssen Vegetationsknoten (sogenannte „Augen“) enthalten – rundliche Verdickungen, die weißlich oder grünlich aus der Rinde herausschauen. Denn aus diesen Augen treiben später Wurzeln oder frische Pflanzentriebe aus. Das Rhizomstück sollte möglichst frisch und fest sein, damit es noch austreiben kann. Sie brauchen zudem einen Blumentopf mit Abzugsloch (Durchmesser 10 bis 14 cm), feine Blumenerde (möglichst torffrei), ein Glas, Frischhaltefolie oder eine kleine durchsichtige Plastiktüte, ein Stück Schnur oder Gummiband, ein scharfes Messer und Wasser.

Schneiden Sie das Ingwer-Rhizom mit einem scharfen Messer in etwa 5 cm lange Stücke. Jedes Stück sollte ein Auge enthalten. Die Teile über Nacht in einem Glas Wasser einlegen.
Die Stücke dann mit der Schnittfläche nach unten in einen mit Erde gefüllten Topf legen und dünn mit etwas Blumenerde bedecken.
Gut mit Wasser angießen, um das Wachstum anzuregen.
Den Topf mit einem Glas abdecken, bzw. eine Tüte oder Folie überstülpen und mit einem Gummiband oder einer Schnur am Topf befestigen. So entsteht ein förderliches Wachstumsklima mit hoher Luftfeuchtigkeit, das den Keimvorgang beschleunigt. Sobald sich die ersten Triebe zeigen, kann der Schutz entfernt werden.
Den Topf hell und warm aufstellen, zum Beispiel an der Heizung, direkte Sonneneinstrahlung jedoch vermeiden. Am schnellsten wächst die Tropenpflanze bei einer Umgebungstemperatur ab 25 °C.
Regelmäßig gießen. Überschüssiges Wasser immer abgießen, damit keine Staunässe entsteht.

Seien Sie geduldig – die ersten grünen Pflanzentriebe und Wurzeln zeigen sich manchmal erst nach einigen Wochen. Mit der Zeit entwickeln sich mehrere Triebe. Topfen Sie die Pflanzen mit zunehmendem Wachstum jeweils in einen größeren Topf um, denn das Rhizom wächst in die Breite und die schilfartigen Blätter erreichen eine Höhe von 60 bis 150 cm. Geben Sie der Pflanze einen sonnigen Platz im Wintergarten oder über den Sommer einen geschützten Standort auf der Terrasse mit Temperaturen von 20 bis 30 °C. Während der Wachstumszeit sollte regelmäßig alle zwei Wochen gedüngt werden. So entwickeln sich kräftige Rhizome, die im Spätsommer oder Herbst, wenn die Blätter gelb werden, ausgegraben werden können. Da Ingwer keinen Frost verträgt, wird die Pflanze im Winter drinnen bei 10 bis 15 °C in einem Ruhezustand gehalten.