Grüne Tipps: Grüne Tipps im Oktober 2022
Einleitung
Oktober 2022 Die frühen Abende, die kühler werdenden Nächte und der bis mittags feuchte Rasen weisen auf das Ende der Gartensaison hin. Und gleichermaßen auf ein kommendes neues Gartenjahr, das wir mit dem Stecken von Blumenzwiebeln, pflanzen von Obstgehölzen, mit Bodenpflege und mulchen empfindlicher Pflanzenwurzeln vorbereiten können.
Rund um unsere Zierpflanzen nach oben
Kennen Sie das Gefühl, dass Ihnen die Gartenarbeit über den Kopf zu wachsen droht? Dann wird es Zeit für Vereinfachungen. Denn der Garten verträgt auch Unordnung und muss nicht zum Saisonende bis in alle Winkel aufgeräumt sein.
Für einige ist das Umgraben der Gemüsebeete unverzichtbar, weil die Beete „schwarz“ in den Winter gehen müssen. Nachhaltiger und mit viel weniger Arbeit verbunden, ist das Abdecken der Beete mit Falllaub und anderen Pflanzenteilen. Oft hat sich die Mulchschicht bis zum Frühjahr soweit zersetzt, dass sie sich mit dem Grubber oder Sauzahn in die Erde einarbeiten lässt. Alternativ kann im Frühjahr immer noch umgegraben werden.
Überflüssig, sogar schädlich, ist das Abschneiden der Fruchtstände von Stauden. Die eingetrockneten Blüten- und Samenstände sind u.a. Nahrungsquelle, Winterquartier für kleine Tiere und gut fürs Mikroklima, denn sie nehmen kalten Winden die eisige Schärfe.
Arbeit lässt sich auch beim Entfernen des Herbstlaubes einsparen, jedenfalls bei Blättern, die sich einigermaßen leicht zersetzen. Lassen Sie es unter Sträuchern und zwischen Stauden einfach liegen. Oder verwenden Sie das Laub zum Mulchen oder vermischt mit gröberen Pflanzenteilen als Ausgangsmaterial für Komposterde.
Jetzt sind sie wieder zu hören, die Laubbläser und Laubsauger. Sie arbeiten in Orkanstärke bzw. mit einer Luftgeschwindigkeit von 250 km/h. Da ist ein Überleben kleiner, zarter Tiere nicht vorstellbar. Sehr viel schonender, allerdings etwas mühsamer, aber mit gesunder Bewegung verbunden, lässt sich das Falllaub mit Harke und Besen zusammenkehren.
Die ersten Zwiebelblumen wie Winterlinge und Krokusse verbreiten im Frühling gute Laune. Für Schmetterlinge und Bienen sind sie sogar überlebenswichtig. Denn die reich mit Pollen und Nektar gefüllten Blüten sind oft die erste Nahrungsquelle nach dem Winter. Die nächsten Wochen sind ideal, um Blumenzwiebeln zu stecken. (Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag Jetzt schon an den Frühling denken)
Schützen Sie den Gartenteich mit einem aufgespannten Netz vor Falllaub oder fischen Sie es regelmäßig ab, denn die faulenden Blätter verringern die Wasserqualität. Der Fäulnisprozess ist in mehrfacher Weise schädlich: Die beteiligten Bakterien reduzieren den Sauerstoffgehalt im Wasser und setzen Nährstoffe frei, die das Algenwachstum fördern. Ferner sammelt sich dabei im Laufe der Zeit Schlamm am Teichgrund an. Auch abgestorbene Wasserpflanzen und überschüssiges Fischfutter verschlechtern die Wasserqualität. Ab einer Wassertemperatur unter 10 °C hören die Fische auf zu fressen und wollen nicht mehr gefüttert werden. Lagern Sie die Wasserpumpe und Wasserspiele nach einer gründlichen Reinigung in einem mit Wasser gefülltem Gefäß frostfrei ein.
Holzstapel, Reisig- und Steinhaufen sind für viele Tiere dringend gesuchte Winterquartiere, die sie in den nächsten Wochen beziehen werden. Damit Igel, Eidechse & Co. den Winter gut überstehen, müssen die Haufen bis zum Frühjahr ungestört liegen bleiben.
Obst ernten, Gehölze pflanzen nach oben
Ernten Sie nicht nur die gesunden, sondern auch die kranken Früchte, um die Überwinterungsmöglichkeiten für Schädlinge und Schadpilze zu reduzieren. Aus dem gleichen Grund, aber auch um Wühl- und anderen Mäusen das Futter zu verknappen, sollte das Fallobst gleich mit entsorgt werden.
Späte Apfel- und Birnensorten sind oft erst ab Mitte Oktober erntereif. In frostgefährdeten Lagen könnte es dann bereits gefroren haben. Nachtfröste bis zu -5 °C schaden den Früchten nicht. Vor der Ernte müssen sie dann allerdings vollständig aufgetaut sein.
Spät, Ende des Monats, reifen die großfrüchtigen Kiwis (Actinidia deliciosa). Die Früchte, die ebenfalls leichten Frost vertragen, sind bei der Ernte oft noch hart und brauchen Zeit zum Nachreifen.
Lagern Sie Obst und Gemüse in getrennten Räumen. Vor allem Äpfel, aber auch anderes Obst, geben mit fortschreitender Reife immer mehr Ethylen an die Umgebungsluft ab. Dieses Gas fördert nicht nur das Reifen der Früchte, sondern mindert auch die Haltbarkeit von Gemüse. (Mehr zur Lagerung von Äpfeln erfahren Sie hier: Kranker Apfel?)
Für robuste Obstgehölze wie Apfel, Birne, Kirsche, Zwetsche, Stachel- und Johannisbeere ist jetzt die beste Pflanzzeit. Auch wenn die jetzt blattlosen Pflanzen den Eindruck vermitteln, als befänden sie sich im Winterschlaf, sind sie doch sehr aktiv. Die Wurzeln breiten sich in der noch warmen Erde weitläufig aus. Dadurch sind sie, gegenüber den im Frühjahr gesetzten Gehölzen, im Vorteil. Besonders dann, wenn im Lenz der Regen ausbleibt. Für frostempfindliche Arten, bspw. Aprikose, Pfirsich, Kiwi und Weinbeere, ist zum Pflanzen das Frühjahr besser geeignet.
Fördern Sie das Anwachsen durch gute Startbedingungen. Dazu gehören eine große Pflanzgrube, etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen, ein gelockerter Grubengrund und verwenden Sie als Füllsubstrat den mit Komposterde aufbereiteten Aushub. Obstbäume brauchen zusätzlich einen Pflanzpfahl, an den sie sturmsicher angebunden werden. Damit die Wurzeln unbeschädigt bleiben, schlagen Sie den Pfahl vor dem Setzen des Baumes in die Erde. Die Wurzeln brauchen von Anfang an einen festen Erdkontakt. Damit sie gut eingeschlämmt werden, darf auch bei Regen das abschließende Wässern nicht fehlen.
Das steht auch noch an nach oben
Falls noch nicht geschehen, binden Sie die neuen Ruten der Brombeeren, die im nächsten Jahr fruchten werden, am Rankgerüst fest. Außerdem werden alle Seitentriebe bis auf zwei bis drei Laubblätter eingekürzt. Die abgetragenen Ruten können Sie gleich nach der Ernte bodennah entfernen. In Landschaften mit starken Frösten bleibt das alte Holz als Kälteschutz bis Anfang März stehen.
Bei Erdbeeren wiederholen sich die Pflegemaßnahmen: Ranken abschneiden, Unkraut jäten und den Boden flach lockern oder mulchen. Zwischen den Reihen keinesfalls umgraben, denn das würde die Mehrzahl der Wurzeln vernichten. Schützen Sie die flach wachsenden und daher empfindlichen Wurzeln der Him- und Brombeeren sowie der Beerensträucher mit einer Mulchschicht vor dem Austrocknen und vor Kälte.
Küchenkräuter und Gemüse nach oben
Anspruchsvoll beim Überwintern im Garten sind Rosmarin, Salbei und andere wärmeliebende Halbsträucher. Wichtig ist ein gut dränierter Boden, denn die Wurzeln vertragen die Kälte nur bei Trockenheit. Besonderen Schutz vor Feuchtigkeit gewährt ein mit Kies, Ziegelsplitt o. ä. angereicherter Erdhügel. Der Standort sollte auch windgeschützt liegen. Eine Mauer, die zusätzlich Wärme speichert, ist besonders günstig. Mit Nadelholzreisig oder Gartenvlies können Sie die Pflanzen zusätzlich vor austrocknenden Winden schützen.
Winterrettich lässt sich gut lagern, er ist aber bei der Ernte empfindlich. Roden Sie ihn vor dem ersten Frost und so vorsichtig, dass er unverletzt bleibt. Denn Verletzungen führen zu vorzeitiger Fäulnis. Im kühlen Keller, eingebettet in einer Kiste mit feuchtem Sand, hält sich der Rettich viele Wochen lang. Es kommt vor, dass Rüben besonders scharf oder innen pelzig sind. Die Ursache ist meistens Wassermangel in der Wachstumsphase.
Achten Sie auf vierbeinige Mitesser im Garten! An Knollensellerie, Möhren, Pastinaken, Roter Bete, Schwarzwurzeln und Wurzelpetersilie finden auch Wühlmäuse Gefallen. Abhilfe schafft lediglich rechtzeitiges Ernten. Mein Rivale ist ein Hase, mit Vorliebe für Petersilie.
Spargel ist sehr beliebt. Als Gartenkultur eignet sich besonders Grün- und Purpurspargel, weil sie auch auf schweren Böden gedeihen und das Aufhügeln im Frühjahr sowie das Abhügeln nach der Ernte entfällt. Gepflanzt wird aber erst im April bis Mitte Mai. Jetzt wird das gelb gewordene Spargelkraut abgeschnitten. Zu Beginn des Winters muss nachgearbeitet und die stehen gebliebenen Stielstummel entfernt werden, damit weder Spargelrost noch Spargelfliege überwintern können.
Nicht nur Herbstgemüse, auch viele Unkräuter haben ihr Wachstum noch längst nicht eingestellt. Oft unterschätzt werden Vogelmiere (Stellaria media) und Franzosen- oder Kleinblütiges Knopfkraut (Galinsoga parviflora). Sie blühen laufend nach und produzieren tausendfach keimfähige Samen.