Ziergarten: Traumhafter Herbst mit Ahorn
Einleitung
Oktober 2019 Jetzt feiern Laubbäume ihr farbenprächtiges Abschiedsfest! In besonders schönen Blattfarben leuchten unsere Ahornbäume. Zu jeder Jahreszeit geben sie einen imposanten Blickfang ab.
Ahorn (Acer) ist einfach immer schön anzusehen. Im Frühling erfreut der zarte Austrieb der frischen Blätter. Im Sommer spenden die großen, dekorativ handförmig gelappten Laubblätter kühlenden Schatten. Zudem bilden sie dann ihre interessant geformten, geflügelten Samen aus, die im lustigen Spiel mit dem Wind wie Propeller zu Boden segeln. Kinder lieben es, sie sich als „Zwicker“ auf die Nase zu setzen! Zuletzt folgt noch ein furioser Abschluss mit leuchtenden Farben im Herbst. Die Gattung Acer umfasst mehr als 150 Arten. Sie ist so vielgestaltig wie kaum eine andere Baumgattung.
Die Riesen nach oben
Große Waldbäume zählen dazu, wie der bis zu 35 m hohe nordamerikanische Zucker-Ahorn (Acer saccharum), aus dessen Saft der bekannte Ahornsirup gewonnen wird. Bis zu 150 l Zuckersaft und zwischen 12 und 35 kg Zucker pro Jahr liefert ein Baum. Sein herbstliches Farbenspiel reicht von Goldgelb über Orange bis hin zu Rot. Ein weiterer Vertreter aus Nordamerika ist der bis zu 27 m hohe Rot-Ahorn (Acer rubrum). Er fällt mit leuchtend roten Blättern beim berühmten „Indian Summer“ – den Wochen der Herbstfärbung im Nordosten der USA – am meisten auf.
Unser einheimischer Feld-Ahorn (Acer campestre) braucht sich mit der im Herbst sonnig gelben Blattfärbung daneben nicht zu verstecken. Er gedeiht in ganz Deutschland völlig unkompliziert. Weil er mit bis zu 20 m Höhe und etwa 10 m Breite für übliche Gärten zu groß gerät, bieten Baumschulen längst Auslesen an wie die Sorte 'Elsrijk', die nur 5 bis 8 m Höhe erreicht.
Kleinere Arten nach oben
Wer einen Schatten spendenden, attraktiven Hausbaum sucht, kann zum beliebten Kugel-Ahorn (Acer platanoides 'Globosum') greifen. Die Krone wird meist in eine runde Form geschnitten und bleibt daher im Rahmen – sofern der Schnitt in regelmäßigen (idealerweise jährlichen) Abständen erfolgt. So passt der rund 10 m hohe Baum gut zu den Proportionen eines Einfamilienhauses.
Wer das Besondere liebt, wird Gefallen am Spitz-Ahorn (Acer platanoides 'Drummondii') mit grün-gelb gerandeten Blättern finden. Die Engländer lieben diese Sorte und pflanzen sie häufig in ihre Gärten.
Auffällige weiß-rosa-grün gemusterte Blätter trägt dagegen der Eschen-Ahorn (Acer negundo 'Flamingo'). Er ist mit einer maximalen Höhe von um die 10 m und 6 m Breite ebenfalls ein nicht allzu großer Baum – ideal für den Vorgarten, sogar im Halbschatten.
Außergewöhnliche Asiaten nach oben
Etwas Exklusives haben die japanischen Ahornarten an sich. Die meisten sind zierlich und stellen an den Boden einige Ansprüche: Sandig und durchlässig sollte der Untergrund für sie sein, Vernässung, Kalk und Verdichtungen vertragen sie schlecht. Dafür muss man ihnen den Pflanzplatz etwas „schmackhafter“ vorbereiten (siehe „Tipps“). Diese Mühe belohnen japanische Arten durch ihre malerische Gestalt, die filigranen Blätter sowie die herrlichen Farben.
Zierlich im Wuchs und mit locker geschlitzten Blättern präsentiert sich der Japanische Feuer-Ahorn (Acer japonicum 'Aconitifolium'). Er wächst als mehrstämmiger Großstrauch mit bis zu 5 m Höhe und Breite. Im Herbst prangt er mit leuchtenden Farben – ein Schmuckstück für Stein-, Japan- und Dachgärten.
Die ebenfalls unter dem Namen Feuer-Ahorn (Acer tataricum subsp. ginnala) gehandelte Art hat einen locker aufrechten Wuchs mit bis zu 8 m Höhe. Vor allem, wenn er in der Sonne steht, färben sich im Herbst die Fruchtflügel und später die Blätter feurig rot. Diese Art ist verhältnismäßig robust, gut frosthart und deshalb sehr empfehlenswert. Sie eignet sich in der Jugend sogar zum Pflanzen in dekorative Kübel, zum Beispiel als mobiles Grün auf Terrassen und Balkonen oder als Willkommensgruß an der Haustür.
Ein wahres Kleinod bei wenig Platz ist der Gold-Ahorn (Acer shirasawanum 'Aureum'). Schon von Weitem fällt er durch ungewöhnliche Blätter auf, die an Fächer erinnern. Der nur bis zu 3,50 m hohe Strauch mit kurzem Stamm wächst langsam. Er passt deshalb hervorragend auf kleine Flächen, in Teichanlagen und in Japangärten. Vermeiden Sie einen Standort in praller Sonne: Er gedeiht besser im Halbschatten. Im Herbst färben sich die Blätter herrlich gelb, orange oder rötlich.
Beliebt: Fächer-Ahorn nach oben
Der mit Abstand beliebteste Zier-Ahorn für Privatgärten und Parkanlagen ist jedoch der Fächer-Ahorn (Acer palmatum). Er kommt mittlerweile in zahllosen Wuchsformen und Farben. Die meisten bleiben gedrungen und werden nur etwa 2 bis 3 m hoch und ebenso breit. Vor allem seine grünblättrigen Formen mit stark geschlitzten Blättern (wie der Grüne Schlitz-Ahorn, Acer palmatum 'Dissectum') bilden elegante Erscheinungen. 'Dissectum Atropurpureum' präsentiert sich dagegen in tiefem Dunkelrot. Schon beim Austrieb im Frühling überraschen die jungen Blätter mit intensiv roten Farben. Die goldgelbe Sorte 'Aureum' wiederum trägt den Sommer über helles, grüngelbes Laub, das sich im Herbst leuchtend gelb bis orange-rot färbt.
Tipp: Die Zwergsorte 'Shaina' eignet sich gut für größere Gefäße, denn sie wird nur etwa 1,20 m bis 1,50 m hoch und wächst zudem sehr langsam. Die tief geschlitzten Blätter erscheinen im Austrieb hellrot, später färben sie sich dunkler.
Tipps zur Pflanzung und Pflege nach oben
Die beste Pflanzzeit für Gehölze ist im Spätherbst nach dem Laubfall. Aber auch noch bis zum Blattaustrieb im April können Sie Ahorn an frostfreien Tagen pflanzen. Das Pflanzloch sollte dabei doppelt so breit und tief sein wie der Ballen des Baumes. Verbessern Sie die Erde vorab mit Kompost. Ideal ist ein Mischungsverhältnis von einem Teil Kompost auf fünf Teile Gartenerde. Für japanische Ahorne lockern Sie den Boden vor der Pflanzung etwa 50 cm tief gründlich auf und mischen bei schweren, tonhaltigen Böden kiesigen Sand und Laubkompost unter. Bei kalkreichen Böden (Aufschluss gibt eine Bodenprobe, der pH-Wert liegt meist über 7) verbessern Sie den Pflanzboden dauerhaft mit kompostierten Kiefern- und Tannennadeln oder Rhododendronerde, oder Sie verwenden kalktolerante Arten, zum Beispiel heimische Ahorne.
Ahorn erhalten Sie in Gartencentern, Baumschulen oder im Versand (zum Beispiel Baumschule Horstmann, Baldur-Garten).