Bauen: Der Carport – mehr als nur ein Unterstand fürs Auto
Einleitung
Dezember 2023 Ein Carport bietet nicht nur Schutz vor Wettereinflüssen für abgestellte Autos, sondern hat noch viele weitere Funktionen, wie beispielsweise bei einem Solarcarport, mit Dachbegrünung, integrierter Wallbox, als Stauraum oder gleich mit weiterführender Eingangsüberdachung.
Es gibt verschiedene Materialien, Größen und innovative Carportideen. Die Pfeiler können aus Holz oder Metall bestehen und die Seiten entweder komplett offen oder teilweise geschlossen sein. Als Richtwerte für einen Einzelcarport für Klein- und Mittelklassewagen gelten eine Breite von 3 bis 4 m, in der Länge 5 bis 7 m und eine Höhe von 2,10 m bis 2,40 m. Luxusautos benötigen natürlich etwas mehr Platz. Möchten Sie ein Wohnmobil oder den Wohnwagen geschützt unterstellen, spielt vor allem die erforderliche Mindesteinfahrthöhe eine wichtige Rolle. Diese kann bei Carports speziell angepasst werden.
Carports sind eine günstigere Alternative zur Garage; einfache Modelle gibt es als Bausatz, sowohl für frei stehende Modelle als auch einen Anlehncarport. Bei der Gestaltung eines typischen Carports wird meist ein Flachdach verwendet, es gibt aber auch aufwändigere Modelle mit Sattel-, Walm- oder Tonnendach. Die gängigen Materialien für den Bau eines Carports sind Aluminium, Stahl und Holz. Moderne Carports fügen sich harmonisch in die Gestaltung von Haus und Garten ein und wirken nicht wie ein Fremdkörper.
Mehr Platz schaffen nach oben
Ein Carport mit Abstellraum bietet zusätzlichen Stauraum. Hier können Zubehör wie eingelagerte Reifen und Werkzeuge, aber auch Fahrräder, Gartengeräte oder Mülltonnen sicher aufbewahrt werden. Der Abstellraum kann hinten oder seitlich eingebaut werden und entweder die volle Breite des Carports oder nur ein Teilstück einnehmen. Außerdem sorgt der Anbau für zusätzliche Privatspähre. Ein Zwischenboden kann zum Beispiel für Skier oder ein Surfbrett Sinn machen.
Dachbegrünung nach oben
Eine Dachbegrünung mit niedrig wachsender, farbenfroher Bepflanzung kann einfach und kostengünstig umgesetzt werden. Für kleine Dachflächen gibt es fertige Pakete (z. B. von Bauder). Vor der Umsetzung ist es wichtig, das Dach auf Statik und Dichtigkeit zu überprüfen. In der Regeln fallen pro Quadratmeter 60 bis 150 kg Gewicht an, vergleichbar mit der Belastung eines Kiesdaches. Ein zusätzlicher Tipp: Gründächer speichern auf Kleinflächen auf natürliche Weise große Mengen an Regenwasser und entlasten so die Entwässerungssysteme. Dies bezuschussen viele Städte und Gemeinden oder sie erlassen einen Teil der Abwassergebühren. Es lohnt sich, in der Verwaltung nachzufragen. Wichtig ist, den Förderantrag vor der Begrünung zu stellen. Weitere Infos sowie Kontakt zu Dachhandwerkern finden Sie unter bauder.de.
Ausführlich sind die Do-it-yourself-Schritte im Internet unter mehrgruenamhaus.de beschrieben. Die neue Kampagne „Mehr Grün am Haus – Spür das bessere Klima!“ informiert über Fördermöglichkeiten. Gefördert wird das Projekt der Verbraucherzentrale NRW vom NRW-Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz.
Für die Stromversorgung nach oben
Ist auf dem Hausdach kein Platz für Photovoltaik, können die Anlagen auch auf dem Carport installiert werden. Das kann wichtig werden für das Betanken von Elektroautos oder zur Deckung des eigenen Strombedarfs in Haus und Garten. Achten Sie auf die Ausrichtung des Daches, damit die Ausbeute der Sonnenenergie ausreichend ist. Solarmodule haben ein hohes Eigengewicht, darum muss die Unterkonstruktion stabil sein. Prüfen Sie, ob Sie spezielle Förderprogramme zur Errichtung eines Solar-Carports nutzen können. In den einzelnen Bundesländern und Kommunen werden Photovoltaikanlagen zum Teil regional durch Investitionszulagen gefördert.
Mit Wallbox nach oben
Unter dem Dach eines Carports ist die Wallbox vor Wetter und Regen geschützt. Die Wallbox sollte dort angebracht werden, wo sich die Ladebuchse des parkenden E-Autos befindet. Wallboxen mit einer 11 kW- oder 22 kW-Ladeleistung benötigen Starkstrom. Befindet sich noch kein Stromanschluss in direkter Nähe des Carports, müssen Kabel verlegt werden. Grundsätzlich dürfen Wallboxen nur von qualifizierten Elektrobetrieben installiert werden, da Fehler bei der Eigenmontage zum einen den Versicherungsschutz gefährden und zum anderen zu lebensgefährlichen Situationen wie Kabelbränden führen können. Ob die Wallbox wetterfest oder nur für die Garage geeignet ist, kann Ihnen der Anbieter sagen. Wer die Wallbox vor Diebstahl sichern möchte, kann dies mit einem abschließbaren Installationskasten oder einer automatischen Verriegelung der Kabel tun.
Mit dem Eingang kombiniert nach oben
Soll das Dach des Carports auch als Vordach für den Hauseingang dienen? Hier gibt es verschiedene Modelle, beispielsweise stabile Konstruktionen aus pulverbeschichtetem Aluminium oder Holz. Eine gelungene Carport-Vordach-Kombinationen wertet nicht nur das Gebäude auf, sondern sorgt auch für Komfort: Durch die Anbindung der Eingangsüberdachung an den Carport kann eine Art Laubengang entstehen. Sind die Wandfelder des Carports zum Nachbargrundstück mit einer Holzlattung gefüllt, ersetzt die Konstruktion einen Teil des Zauns. Auch zur Straße hin schützen Elemente vor Einblicken. Eine durchdachte Konstruktion und eine einheitliche Farbgebung sorgen für eine schöne Gesamtwirkung.
Sichtschutz für den Garten nach oben
Sichtblenden aus witterungsresistentem, pflegeleichtem und robustem Aluminium liegen im Trend. So hat etwa der Hersteller Osmo das Sichtblendensystem „Alu-Fence Rhombus“ entwickelt, das sich als stilvolle Verkleidung für Carports, Fahrradgaragen oder Abfallbehälter eignet. Mit dem Abstandhalter bestimmen Sie, wie viel Einblick Sie in Ihren Garten gewähren. Der Aufbau erfolgt schnell und unkompliziert. Weitere Infos gibt es unter osmo.de.
Wichtig: Bauvorschriften nach oben
Die baurechtlichen Bestimmungen für Carports sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Informieren Sie sich darüber beim zuständigen Bauamt. Oft ist auch geregelt, wie ein Carport an der Nachbargrenze gebaut werden darf. Viele Carportanbieter halten Antragsformulare und die erforderlichen Zeichnungen bereit oder übernehmen vollständig die Antragsstellung für ihre Kunden.