Grüne Tipps: Gartenarbeit im September: Tipps für Pflanzzeit und Ernte

Einleitung

September 2024 Auf in die dritte Jahreszeit, in den Herbst mit seinen vielen Möglichkeiten! Das perfekte Pflanzklima ist eine Einladung, um den Garten noch abwechslungsreicher zu gestalten. Zudem beginnt jetzt die Haupterntezeit bei den Obstbäumen, in der es nicht nur ums Pflücken, sondern auch um das Verarbeiten und Aufbewahren der Früchte geht. Und auch im Gemüsegarten gibt es einiges zu tun!

Garten-Sonnenhut und Glattblatt-Aster blühen wunderbar.

Unser Ziergarten nach oben

Die Grundfarbe der Blätter an Sträuchern und Bäumen ist noch ein sattes Grün. Für bunte Farben sorgen derzeit die vielen Blüten und Fruchtstände der Zierpflanzen. Bei Stauden sind es vor allem Astern und Dahlien, die jetzt verschwenderisch mit Farben umgehen. Bei den Sträuchern fallen besonders Rosen auf, deren Blüten sogar leichte Fröste überstehen.

Wo noch vor wenigen Jahren der Platz zum Sonnenbaden hoch im Kurs stand, wird jetzt Halbschatten oder gar Schatten gesucht. Mit dem Pflanzen eines Baumes kann die Umwandlung des Ruheplatzes gelingen. Das wirft die Frage nach der optimalen Pflanzzeit auf. Die verliert zwar immer mehr an Bedeutung, weil im Fachhandel mittlerweile Gehölze sowie Stauden als fast ganzjährig pflanzbereite Containerware angeboten werden. Dennoch bleibt es Tatsache, dass Pflanzen am neuen Standort besonders sicher einwurzeln, wenn die Pflanzzeit ihrem Lebensrhythmus entspricht. Für die meisten Gehölze und Stauden ist das der Herbst bis einschließlich November. Ausgenommen sind frostempfindlichere Gewächse, die besser im Frühjahr, von Anfang März bis Ende April gesetzt werden.

Dahlien blühen bis zum ersten Frost.

Für früh blühende Stauden wie Gämswurz (Doronicum orientale), Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) und Frühlingsprimeln wie Aurikel, Schlüsselblume oder Kissen-Primel sind die nächsten Wochen zum Pflanzen ideal. Sie haben dann bis zum Winter ausreichend Zeit, um genügend Wurzeln für den frühen Start in die neue Saison zu bilden.

Zu den ersten Zwiebelblumen, die Anfang September gesetzt werden, gehören die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) und die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris). Nicht so eilig ist das Pflanzen anderer Frühlingsblüher wie Schneeglöckchen, Märzenbecher und Narzissen. Deren Pflanzzeit beginnt Ende des Monats, wenn die Erde kühler und feuchter geworden ist. Bis dahin können bereits erworbene Blumenzwiebeln kühl und im Dunkeln aufbewahrt werden.

Wer Freude am Zubereiten von Speisen hat und es farbenfroh mag, wird auch jetzt noch essbare Blüten im Garten finden. Hier eine kleine Auswahl: Dahlienblüten schmecken würzigerdig und ergeben, mit Rukola oder anderen Blattsalaten gemischt, eine ungewöhnliche Vorspeise. Wollen Sie mit den Blüten der Ringelblume oder Kapuzinerkresse dekorieren, dann prüfen Sie, ob sich Insekten eingenistet haben. Die Farbe Gelb zieht manchmal kleine schwarze Käfer an, die sich aber abschütteln lassen. Borretsch begleitet uns bis zum Frost. Seine leuchtend blauen Blüten verschönern Salate oder Quarkspeisen. Wenn Schnittlauch nicht blühen soll, muss er laufend geschnitten werden. Sollte es doch zur Blütenbildung kommen, können die Blütenbällchen roh oder in Olivenöl ausgebacken zur kulinarischen Krönung von Speisen werden.

Unser Obstgarten nach oben

Die ersten lagerfähigen Apfelsorten sind pflückreif. Ihr volles Aroma entwickeln sie erst später.

Das erste lagerfähige Kernobst kann gepflückt werden! Den „richtigen“ Zeitpunkt für die Ernte von Äpfeln und Birnen zu finden, ist schwierig. Die Ausfärbung der Fruchtschale und der Kerne geben nur vage Hinweise auf den Reifegrad. Für Früchte, die nicht gleich verzehrt, sondern eine Zeitlang gelagert werden sollen, gibt die „Kipp-Probe“ einen guten Hinweis. Bei diesem Test wird die Frucht um 90 Grad zur Seite gekippt. Wenn sich der Stiel vom Ast löst, ist die Pflückreife erreicht. Bei lang- und dünnstieligen Sorten muss der Zeigefinger mithelfen, damit sich der Stiel vom Ast und nicht von der Frucht löst. Ernten Sie Lagerobst besonders behutsam, damit keine Druckstellen entstehen. Zum Aufbewahren eignen sich nur gesunde und möglichst nach Größe vorsortierte Früchte.

Wenn Sie Kernobst im Folienbeutel lagern, bleibt es länger frisch, als bei Aufbewahrung in offenen Kisten. Bewährt haben sich größere, etwa 6 l fassende Gefrierbeutel, in die Sie die pflückreif geernteten Früchte füllen. Damit überschüssige Feuchtigkeit entweichen kann, schneiden Sie in die zuvor gut verschlossenen Beutel zwei etwa 1 cm lange Schlitze. Sollte sich mehr Schwitzwasser bilden, muss ein weiterer Schnitt folgen. Die so verpackten Früchte können Sie dann in ein Regal in einem möglichst kühlen, aber frostfreien Raum lagern.

Wenn Sie mit der Ernte noch etwa zehn Tage länger warten, ist das Stadium der Genussreife erreicht. Die Früchte haben dann das volle Aroma entwickelt und lassen sich durch Anheben mit einer gleichzeitigen Drehbewegung leicht vom Ast lösen.

Der September ist nicht nur ein reichhaltiger Erntemonat, es beginnt auch die Pflanzzeit für Obstgehölze. Neben den klassischen Arten kann auch Wildobst eine lohnende Alternative sein. Ein perfektes Ziergehölz mit hohem Fruchtgenuss ist die Felsenbirne (Amelanchier), die mehrere Arten umfasst. Dieser Großstrauch, zwischen 2,5 und 4 m hoch, beginnt das Frühjahr mit einem rötlichen Neuaustrieb, schmückt sich Ende April über und über mit weißen Blüten und beendet die Gartensaison mit einer spektakulären Herbstfärbung. Die etwa 15 mm großen, blauvioletten Früchte reifen Ende Juni. Sie schmecken ähnlich wie Waldheidelbeeren und lassen sich zu Saft, Kompott oder Konfitüre verarbeiten. Sie schmecken auch roh und ergeben einen leckeren Obstwein.

Anfang dieses Monats fallen die kirschgroßen und knallroten Beeren der Kornelkirsche (Cornus mas) auf. Die süß-säuerlichen Früchte sind, wie die der Felsenbirne, vielseitig verwendbar. Eine besondere Zierde ist dieser robuste Großstrauch im März, wenn er noch vor dem Laubaustrieb mit gelben Blütendolden übersät ist. Durch das frühzeitige Blühen, manchmal schon im Februar, ist er für Insekten ein ganz besonderes Nährgehölz.

Ebenfalls unkompliziert im Anbau ist der Schwarze Holunder (Sambucus nigra). Er liefert gleich zwei Ernten im Jahr. Im Juni sind es die cremeweißen Blütendolden, die z. B. zur Herstellung von Blütensirup genommen werden und im Herbst reifen seine saft- und vitaminreichen Früchte heran. Diese müssen vor der Zubereitung von Speisen gekocht werden.

Von allen drei Wildarten gibt es auch Züchtungen mit größeren Früchten.

Das steht auch noch an nach oben

Der Rückschnitt von Steinobst sollte bei voller Belaubung gleich nach der Ernte erfolgen. Er wird dann besser vertragen als am Ende des Winters.

Beim Kernobst können Sie grundsätzlich mit dem Pflegeschnitt bis Anfang März warten. Ausgenommen sind wuchsfreudige Bäume, deren Wachstum Sie bremsen möchten. Entfernen Sie hier noch während der Belaubung die einjährigen Triebe.

Weinbeeren brauchen zum Ausreifen die volle Septembersonne. Laubblätter in unmittelbarer Nähe der Früchte werfen Schatten und werden weggeschnitten.

Unser Gemüsegarten nach oben

Wirsing und andere Herbstgemüse nehmen nun stark an Gewicht zu.

Die Auswahl an Gemüsearten, deren Aussaat noch lohnt, schrumpft enorm. Zu den letzten Kandidaten zählt Feldsalat. Wird er in der ersten Monatshälfte ausgesät, kann er vor dem Winter geerntet werden. Wollen Sie den Feldsalat erst im Frühjahr pflücken, haben Sie bis Ende des Monats Zeit. Winterfest und sehr würzig im Geschmack ist Asiasalat. Dieses Blattgemüse wird als Mischung mehrerer Blattsenf-Arten angeboten. Auch hier gilt das Monatsende als letzter Aussaattermin.

Mehr Vielfalt und eine um zwei Wochen verlängerte Saatzeit bietet der geschützte Anbau entweder im unbeheizten Gewächshaus, Frühbeet oder Hochbeet mit einer Vlies- bzw. Folienabdeckung. Hier lohnt sich das Experimentieren mit Gartenkresse, Radieschen, Salatrauke (Eruca sativa), Winterportulak (Claytonia perfoliata), winterfesten Spinatsorten und Möhren. Am aussichtsreichsten sind, wegen ihrer kurzen Kulturdauer, frühe Möhrensorten.

Bei knackigem Frost ist sowohl im geschützten Anbau als auch im Freien eine Vliesabdeckung erforderlich. Liegt eine Schneedecke, ist dieser Schutz genug.

Auch für das Pflanzen von Gemüse ist es nicht zu spät. Wer leckere Salate mag, sollte das Risiko eingehen, und noch in diesem Monat Setzlinge von Batavia- und Pflücksalat sowie Endivien und winterfesten Kopfsalat-Sorten ins Freilandbeet pflanzen. Eine sichere Kultur sind Wintersteckzwiebeln, die es in gelben und roten Sorten gibt. Sie sollten bis Mitte Oktober gepflanzt werden und sind, gegenüber den im Frühjahr gesteckten Küchenzwiebeln, deutlich früher erntereif. Damit die Steckzwiebeln gut durch den Winter kommen, werden sie gleich nach dem Austrieb der Schlotten mit etwas Erde angehäufelt. Ganz ähnlich können Sie auch Winterknoblauch kultivieren. Dazu stecken Sie die einzelnen Knoblauchzehen mit der Spitze nach oben etwa 5 cm tief und im Abstand von 15 cm in den Boden.

Sind die Gemüsebeete abgeerntet, sollte der Boden nicht unbedeckt und somit schutzlos der Witterung ausgesetzt bleiben. Zweckmäßig ist das Einsäen von Gründünger, denn das bringt gleich mehrere Vorteile: Die Bodenoberfläche verkrustet nicht und bleibt weiterhin aufnahmefähig für Regenwasser. Ferner verhindern die Pflanzen den Verlust von Boden durch Erosion und von Nährstoffen durch Auswaschung.

Gründünger reichert den Boden zudem mit Humus an und bringt Abwechslung in die Fruchtfolge.

Allerdings ist in dieser fortgeschrittenen Jahreszeit die Auswahl an Gründünger-Arten eingeschränkt. Bis Anfang September können noch Ölrettich und Senf gesät werden. Danach sind nur noch winterfeste Arten wie Winterraps und Winterwicke, verschiedene Kleearten sowie Spinat möglich. Den Schlusspunkt setzen Dinkel und Roggen Anfang Oktober.

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